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FDP-Ikone Hans-Dietrich Genscher gestorben: Er hatte seinen Wahlkreis in Wuppertal

FDP-Ikone Hans-Dietrich Genscher gestorben : Er hatte seinen Wahlkreis in Wuppertal

Der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher ist tot. Er starb im Alter von 89 Jahren an Herz-Kreislauf-Versagen. Der FDP-Politiker saß von 1965 bis 1998 im Bundestag. Seinen Wahlkreis hatte er im Wuppertaler Westen.

Genscher war von 1974 bis 1992 Außenminister. Elf Jahre lang (1974 bis 1995) bekleidete er das Amt des FDP-Vorsitzenden. Genscher war einer der treibende Kräfte bei der Wiedervereinigung. Am 3. Oktober 1998 verlieh ihm der Rat den Ehrenring der Stadt Wuppertal.

Sein Markenzeichen war der gelbe Pullover, sein Spitzname (verliehen vom Satiremagazin "Titanic") "Genschman". Der Liberale verfügte in der Bevölkerung stets über hohe Sympathiewerte.

Mit Hans-Dietrich Genscher verbinden sich wesentliche Wegmarken der deutschen Geschichte. Seine Entscheidungen für Deutschland waren von großem Segen für unser Land. Unvergessen bleibt der Augenblick gemeinsam mit Rudolf Seiters am Fenster der deutschen Botschaft in Prag am Abend des 30. September 1989, als er zu den zahlreichen DDR Flüchtlingen sprach und deren Ausreise verkündete. Dieser Augenblick ist uns allen und auch ihm zu Herzen gegangen, denn er stellte eine Wegmarke zur Deutschen Einheit dar. Der größte politische Erfolg Hans-Dietrich Genschers waren die Gespräche mit den Außenministern Frankreichs, Großbritanniens und der USA am 13. Februar 1990 in der Residenz des deutschen Botschafters in Ottawa (Kanada). Bei einem Frühstück am Rande der "Open-Skies"-Konferenz vereinbarten die vier westlichen Außenminister, auf den Außenminister der Sowjetunion zuzugehen, um die später als "Zwei-Plus-Vier-Gespräche" zur Deutschen Einheit bekannte Konferenz zu vereinbaren. Helmut Kohl als Bundeskanzler und Hans-Dietrich Genscher als Außenminister gelangen in wenigen Monaten, was viele Menschen noch kurz zuvor für unmöglich gehalten hatten. Mit Hans-Dietrich Genscher verliert Deutschland einen großen Staatsmann und die CDU/CSU einen verlässlichen Partner in der Regierung von Helmut Kohl."