Demon's Eye im LCB Ein Feuerwerk der Deep-Purple-Klassiker

Wuppertal · Es ist ein typischer Herbstabend in Barmen. 20 Uhr. Die Geschäfte in der Fußgängerzone sind bereits geschlossen. Es ist still und dunkel, kaum jemand ist noch unterwegs. Doch an diesem Donnerstag (2. Oktober 2025) gibt es einen Ort, an dem sich mehrere hundert Menschen zusammenfinden - und hier geht es gleich deutlich weniger ruhig zu: im Haus der Jugend.

Demon's Eye lieferte im LCB ab.

Foto: Milka Vidovic

Der Saal im zweiten Stock ist proppenvoll, die Luft geladen, und als die Lichter erlöschen, erfüllt ein aufgeregtes Murmeln den Raum. Diejenigen, die sich noch nicht ganz sicher sind, was sie erwartet, merken schnell: Demon's Eye, die legendäre Deep-Purple-Coverband, ist im Live Club Barmen (LCB). Und sie setzen die Messlatte sehr hoch.

Das Konzert beginnt mit einem der größten Klassiker der Rockgeschichte: „Highway Star“ – ein Song, der das Publikum sofort in seinen Bann zieht und mit ordentlich „Hard Rock-PS“ reinhaut. Die ersten Akkorde von Gitarrist Mark Zyk fliegen durch den Raum, und der energiegeladene Gesang von Jan Dickmann lässt keinen Zweifel daran, dass Demon's Eye mehr ist als eine bloße Hommage. Die Kapelle ist ein atemberaubendes Feuerwerk aus Rock, Leidenschaft und Technik. Die ersten Töne setzen sofort den Ton für den Abend. (Bilder)

Zurück zu Dickmann. Mit seiner markanten Stimme und kraftvollen Performance zeigt der Frontmann von Beginn an, dass er ein wahres Talent für die Interpretation der Deep-Purple-Klassiker hat. Mit seiner Bühnenpräsenz und seinem Charisma nimmt er das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde mit. Kaum zu glauben, dass er gerade mal seit fünf Monaten am Mikrofon steht. Bis Mai dieses Jahres war der Anfang-30-Jährige noch der Bassist der Band, wechselte aber Mitte 2025 auf den Posten des Sängers.

An der Gitarre steht, wie bereits erwähnt, Mark Zyk. Er lässt die ausdrucksstarke Soli-Magie von Ritchie Blackmore eindrucksvoll aufleben. Dass der Musiker ein echter Virtuose an seinem Instrument ist, beweist dieses Detail: Der 2012 verstorbene Deep-Purple-Organist Jon Lord war von Zyks Gitarrenkünsten derart angetan, dass er ihn 2010 zu einer Aufführung seines „Concerto for Group and Orchestra“ nach Liverpool einlud, wo der Demon's-Eye-Gitarrist gemeinsam mit Lord, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra sowie weiteren hochkarätigen Musikern spielte.

Den perfekten Rhythmus liefern an diesem Abend im LCB Drummer Andree Schneider und Bassist Rio Wolfhart. Ihre Dynamik ist atemberaubend. Sie zeigen nicht nur technisches Können, sondern auch ein feines Gespür für die Nuancen der Musik. Die beiden sorgen dafür, dass der Sound im Saal dicht und energisch bleibt – eine wahre Freude für die Rock-Fans in Barmen.

Keyboarder Gert-Jan Naus hat ebenfalls eine zentrale Rolle im Gesamtbild. Er schafft es, die legendären Orgelklänge von Deep Purple live wiederzugeben. Besonders beim „Gitarre-Orgel-Duell“ zwischen ihm und Zyk, so wie es einst Jon Lord und Ritchie Blackmore während Live-Auftritten zelebrierten, fühlen sich die Fans zurückversetzt in die 1970er-Jahre.

Der Abend ist klar in zwei Hälften unterteilt, und die erste ist eine Hommage an das Album, das 1972 zur Legende wurde: „Machine Head“. Songs wie „Highway Star“, „Smoke on the Water“ und "Space Truckin'“ füllen das erste Set. In der zweiten Hälfte des Konzerts wird es vielfältiger: Demon's Eye nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise durch die Jahrzehnte der Deep-Purple-Geschichte. Zu hören sind Lieder aus den 80ern, 90ern – und natürlich einige Klassiker, die den Bandnamen bis heute berühmt machen. Unter anderem: „Perfect Strangers“ und „Mistreated“. Ganz besonders das grandiose Finale des Abends setzt noch einmal einen Höhepunkt.

Es beginnt mit der knalligen Hymne „Hush“, die das Publikum in eine letzte ekstatische Stimmung versetzt. Doch der wahre Höhepunkt folgt noch: „Black Night“, das sich wie ein ausklingendes Donnern durch den Saal zieht. Die Band bleibt über zweieinhalb Stunden auf der Bühne – die Menge tobt, und die Musiker liefern, was sie versprochen haben: ein mitreißendes und authentisches Rock-Erlebnis.