Im Straßenbild Wuppertals fallen immer wieder obdachlose Menschen auf, die oftmals als „Störung im Stadtbild“ wahrgenommen werden. Doch hinter jeder Person auf der Straße steht eine Lebensgeschichte – mit Brüchen, Verlusten, Krankheiten oder Schicksalsschlägen.
Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter: Männer und Frauen, Junge und Alte, Menschen, die sichtbar auf der Straße leben, und solche, die von Couch zu Couch ziehen, ohne eine feste Bleibe zu haben. Gemeinsam ist ihnen allen: Es fehlt ein sicherer Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und Würde erfahren können.
Warme Kleidung, Mahlzeiten und Beratung
Mit der Eröffnung des Friedrich von Bodelschwingh-Hauses im Jahr 1960 hat die Diakonie Wuppertal das erste Haus für Männer von der Straße eingerichtet. Hier wohnen bis zu 77 Männer, vorübergehend oder bis zu ihrem Lebensende. Bis zu 21 Frauen können im „Hopster Fiala Haus an der Deweerthstraße ein Zimmer, Schutz vor Gewalt und Hilfe finden.
Menschen, die auf der Straße leben, werden durch die Sozialarbeiterinnen und -arbeiter der Diakonie aufgesucht und auch mit Wasser und warmer Kleidung versorgt. Ein Tagesaufenthalt steht im ehemaligen Gemeindehaus an der Ludwigstraße für sie offen. Mit warmen Mahlzeiten, Wasch- und Duschmöglichkeiten und Beratung unterstützen die Mitarbeitenden sie bei Behördengängen, Wohnungssuche und medizinischer Versorgung. Hinzu kommen noch Wohnungserhaltungs- und Wiedereingliederungsprojekte, die verhindern, dass Menschen auf der Straße landen oder sie auf dem Weg zurück in ein eigenes Zuhause begleiten.
Starker Anstieg der Wohnungslosigkeit
Die soziale Arbeit für wohnungslose Menschen ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, denn die Zahl der Menschen ohne festen Wohnsitz hat sich in Wuppertal seit 2014 mehr als verdoppelt. Die Diakonie richtet daher in diesem Jahr den Blick gezielt auf ihre Not und lädt zur Unterstützung im Rahmen der Adventssammlung 2025 ein. Das Motto „Füreinander für hier“ erinnert daran: Hilfe beginnt vor der eigenen Haustür.
Jeder gespendete Euro trägt dazu bei, wohnungslosen Menschen in Wuppertal ganz konkret zu helfen, etwa mit dem Kauf kurzfristig zu besorgender Schuhe oder Unterwäsche, mit der Zuzahlung für notwendige Medikamente oder für einen Rollator. Auch Ausflüge mit Bewohnern der stationären Obdachlosenhilfe, die ihnen etwas Lebensfreude schenken, wären ohne Spenden kaum möglich.