Nach Tod einer 18-Jährigen Demo fordert Aufklärung

Wuppertal / Düsseldorf · Vor einem Jahr starb eine 18-Jährige in der Düsseldorfer Uni-Klinik. Ein Wuppertaler Arzt hatte ihr zuvor drei Weisheitszähne gezogen. Ihre Familie beklagt einen Stillstand in den Ermittlungen. Denn ein Gutachten liegt immer noch nicht vor.

 Freunde und Familie von der verstorbenen Adjani Mianda Yoka hielten ein Bild der 18-Jährigen in die Höhe.

Freunde und Familie von der verstorbenen Adjani Mianda Yoka hielten ein Bild der 18-Jährigen in die Höhe.

Foto: Joachim Macheroux

Einige Fenster der Staatsanwaltschaft an der Hofaueöffneten sich. Auf dem Hofversuchte Jimmy Kenga, Koordinator der Wuppertaler "Initiative Afrika 2000", den 30 Demonstranten mit lautem Sprechgesang Gehör zu verschaffen. "Was wollt ihr?", fragte er. "Gerechtigkeit", antwortete die Menge. "Für wen?", rief Kenga. "Adjani", schallte ihm die Antwort entgegen. Der Protest am Freitagvormittag galt dem Stillstand der Ermittlungen im Fall von Adjani Mianda Yoka.

Die 18-Jährige war vor einem Jahr in der Düsseldorfer Uni-Klinik gestorben. Dort wurde die zuckerkranke Schülerin nach mehreren ambulanten Operationen und der Ziehung von drei Weisheitszähnen in einer Elberfelder Zahnarztpraxis behandelt.

Der Wuppertaler Arzt zeigte sich auf Rundschau-Nachfrage erschüttert über den tragischen Tod. Einen Zusammenhang zwischen seinen Operationen und dem Tod der jungen Frau sieht er jedoch nicht. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter eingeschaltet. Erst danach obliegt es ihr zu entscheiden, ob möglicherweise ein Behandlungsfehler der Mediziner den Tod verursacht hat.

"Dass das Gutachten noch nicht vorliegt, ist für die Familie und Freunde nicht verständlich", sagte Jimmy Kenga. "Wir vertrauen aber weiter auf den deutschen Rechtsstaat." Nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Joachim Kiskel liegen die Ermittlungen in einem üblichen Zeitfenster.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort