Hilfstransport muss andere Route wählen "Cars of Hope": Wille ungebrochen

Wuppertal · Die Wuppertaler Hilfsorganisation "Cars of Hope" hat das Ziel ihres Hilfskonvois für Flüchtlinge geändert. Statt nach Zakany in Ungarn wird nun voraussichtlich die slowenisch-kroatische Grenze angesteuert.

 Das Logo der Initiative.

Das Logo der Initiative.

Foto: Cars of Hope

Startschuss für den Hilfstransport ist der 29. Oktober 2015.

Die aktuellen Entwicklungen in Süd-Osteuropa zwangen die Initiatoren zu einer Planänderung. "Für den Fall, dass in der kommenden Woche auch diese Grenze zugemacht wird, werden wir sogar nach Serbien oder zur mazedonisch-griechischen Grenze fahren", so die Wuppertaler. Vor wenigen Wochen hatte "Cars of Hope" bereits zu Spenden aufgerufen und einen Benefiz-Flohmarkt mit anschließender Informationsveranstaltung ins Leben gerufen.

Ein weiterer Info-Abend ist für Donnerstag (22. Oktober 2015) geplant. Ab 20 Uhr berichten Kollegen aus Hagen im "Café Stilbruch" (Marienstraße 58) über ihre mehrwöchige Grenzhilfe für Flüchtlinge in Ungarn. Der Eintritt ist frei. Am Dienstag (27. Oktober 2015) findet ein finales offenes Treffen statt. Dort werden letzten Informationen ausgetauscht und bekannt gegeben. Uhrzeit und Veranstaltungsort bleiben gleich.

"Wir sind täglich in Kontakt mit anderen Helfern, die in die diversen Ländern auf der ,Balkanroute' aktiv sind. Die EU-Mitgliedsstaaten legen den Flüchtlingen immer mehr Steine in den Weg, und diverse Grenzen werden immer wieder über Stunden dicht gemacht. Flüchtlinge müssen zum Teil bei eisigen Temperaturen unter freiem Himmel übernachten. Zudem wurde wiederholt von Polizeigewalt berichtet", so die Organisatoren.

René Schuijlenburg, Gründungsmitglied von "Cars of Hope", zeigt sich entsetzt über den Umgang diverser EU-Staaten mit Flüchtlingen: "Statt Fluchtursachen wie Waffenexporte, Kriege und unfaire Handelsverträge zu bekämpfen und einen humanen und notwendigen legalen Einreiseweg in die EU zu schaffen, wird nun sogar mit der türkischen Regierung verhandelt, um dafür zu sorgen, dass die Türkei in Zukunft Menschen daran hindert in die EU zu reisen. Die Türkei hat eine lange Geschichte was die Verletzungen der Menschenrechte angeht." Schuijlenburg fügt hinzu: "Dies ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer von Krieg, Vertreibung und einer verfehlten und inhumanen Wirtschaftspolitik, aber auch ins Gesicht der vielen Menschen, die den Geflüchteten so gut sie können helfen."

Der 49-jährige Wuppertaler: "Wir werden alles tun, um die Flüchtlinge so gut wie möglich zu unterstützen. Nach wie vor werden leichte Zelte, Schlafsäcke, Schuhe und Regenkleidung benötigt. Auch Geld für den Transport selbst und um vor Ort Lebensmittel und Hygieneartikel für die geflüchteten Menschen zu kaufen wird nach wie vor dringend gebraucht." Cars Of Hope Wuppertal plant aufgrund des beginnenden Winters weitere Transporte.

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