Fernsehlotterie und Verband Caritas erhält Spenden über 260.000 Euro für Trauerarbeit

Wuppertal · Der Caritasverband Wuppertal/Solingen kann in den nächsten drei Jahren seine Trauerarbeit ausbauen. Möglich wird das durch eine Förderung der Deutschen Fernsehlotterie in Höhe von 240.000 Euro und eine weitere Unterstützung durch die Caritasstiftung im Erzbistum Köln in Höhe von 20.000 Euro.

Der Scheck der Deutschen Fernsehlotterie wurde vor der Laurentiuskirche übergeben.

Foto: Christoph Petersen

Trauer treibt viele Betroffene in die Isolation und Einsamkeit. Betroffen sind alle Altersgruppen, insbesondere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren und Senioren. Dies geht aus den Untersuchungen des Kompetenznetzes Einsamkeit (KNE) am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik und dem dort veröffentlichten „Einsamkeitsbarometer“ hervor.„Trauerarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Angebote“, sagt Burkhard Uhling-Preuß (Leiter der ambulanten Caritas-Hospizdienste für Kinder, Jugendliche und Erwachsene).

Mit dem nun finanziell abgesicherten Projekt „Einsam - gemeinsam: Zusammen durch die Trauer“ will der Caritasverband neue, niederschwellige Unterstützungsangebote für Trauernde entwickeln und erproben. „Wir leisten damit auch einen Beitrag zur Suizidprävention“, unterstreicht Sandra Engelberg, Fachbereichsleiterin für Pflege und Hospizarbeit beim Caritasverband.

Im Rahmen des Projektes schaffen die Caritas-Hospizdienste Begegnungsorte, die Menschen die Möglichkeit in 26 unterschiedlichen Workshops geben, „sich mit der Trauer kreativ zu beschäftigen, Trauerreaktionen zu akzeptieren und Trauer in den Alltag zu integrieren“, heißt es. Zu den Workshop-Angeboten, die gezielt verschiedene Altersgruppen ansprechen, zählen gemeinsames Kochen, künstlerisches Gestalten, eine Schreibwerkstatt sowie Musik und Yoga. Dabei können Interessierte einmalig teilnehmen oder sich auch länger binden.

Um insbesondere jüngeren trauernden Menschen adäquaten Zugang zu Unterstützungs- und Beratungsangeboten zu geben, werden im Projekt digitale Tools zur Erreichung dieser Zielgruppe erprobt. Neben der direkten Arbeit mit Trauerbetroffenen ermöglicht das neue Projekt auch die weitere Schulung von ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und -begleitern. Beratungs- und Coachingangebote richten sich an Sekundärbetroffene wie Familie, Freunde, Kollegen und Institutionen

„Seit 25 Jahren ist die Hospizarbeit ein wichtiges Angebot unseres Caritasverbandes. Die Anfragen nach Einzeltrauerbegleitungen und Gruppenangeboten steigen jährlich. Da die Trauerarbeit im Gegensatz zur Sterbebegleitung nicht vom Gesetzgeber gefördert wird, sind wir sehr dankbar, durch die großzügige Spende der Deutschen Fernsehlotterie und die Zuwendung aus der Caritasstiftung verstärkt einen Fokus auf die Unterstützung trauernder und von Vereinsamung bedrohter Menschen legen zu können“, betont Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg.