Rast- und Ruheplatz „Belvedere“ „Sensationelles Prachtstück“

Wuppertal · Es gibt etwas Neues an der Trasse: Der sieben Meter hohe „Belvedere“ am Askanierpark in Wichlinghausen ist als Rast- und Ruheplatz täglich von 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Geklappt hat das Projekt mit viel ehrenamtlicher Hilfe und Experteneinsatz – und 450.000 Euro von Dr. Jörg Mittelsten-Scheid.

 Ein echtes Schmuckstück: Das „Belvedere“ der Wuppertalbewegung über der Trasse in Wichlinghausen.

Ein echtes Schmuckstück: Das „Belvedere“ der Wuppertalbewegung über der Trasse in Wichlinghausen.

Foto: Christa Mrozek

„Belvedere“ ist ein italienischer Begriff für „schöne Aussicht“, auch „Ort mit einer schönen Aussicht“. Die Wuppertalbewegung hat den 190 Meter über dem Meeresspiegel liegenden und von etwa 1870 stammenden Besitz der Familie Hackenberg an der Sonnabendstraße zu neuem, öffentlichen Leben erweckt.

Der Belvedere liegt auf der östlichen der beiden „Klippen“, die durch den Hohlweg Freudenberger-, Felsen- und Askanierstraße, heute von einer neuen Treppe und Brücke überspannt, getrennt sind. Das Gebiet wurde auch „Arabische Wüste“ genannt – und ein Sommerhaus gab es seinerzeit auch.

Im Juli 2008 hat sich Brigitte Alexander im Namen des Fördervereins Historische Parkanlagen des Objektes angenommen und eine Ortsbesichtigung arrangiert. Die (Wieder-)Entdeckung war durch die damaligen Pläne für die Trasse ausgelöst worden. Gartenarchitektin Dr. Antonia Dinnebier sprach von einem im Dornröschenschlaf befindlichen „sensationellen Prachtstück“.

2009 entdeckte es die Wuppertalbewegung wieder und machte sich durch Dietrich Böttcher, Günther Ischebeck und Architekt Florian Baltzer Gedanken über eine Nutzung als Park, um den Menschen den wunderschönen Ausblick über und auf die Stadt unmittelbar an der Trasse zu ermöglichen. Im Jahr 2014 wurde das von Bärenklau überwucherte Areal mit vielen Ehrenamtlern freigeräumt. Das hölzerne Sommerhäuschen war jedoch nicht mehr zu retten.

Dank einer großzügigen 450.000-Euro-Spende von Dr. Jörg Mittelsten Scheid aus Anlass seines 80. Geburtstages 2016 konnten die Pläne für eine Umgestaltung zu einem Park realisiert werden. Das frühere japanische Teehaus hat man durch einen in der Form identischen Stahlpavillon an gleicher Stelle ersetzt. Viele Fels- und Absturzsicherungen wurden vorgenommen und eine Treppenanlage vom benachbarten Askanierpark gebaut. Ein barrierefreier Zugang zum „Belvedere“ ist über die alte Brücke geplant. Ein programmiertes Zeitschloss am Treppenaufgang Askanierpark soll den Einlass nach Sonnenuntergang verhindern – hinaus kommt man noch. Der Bereich auf dem Fels ist videoüberwacht. Man hat einen wunderbaren Blick vom Heckinghauser Gaskessel bis zur Werher Brücke nach Barmen.

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