Deutsche Stiftung Denkmalschutz 100.000 Euro für Bibliotheks-Fenster

Wuppertal · Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gibt 100.000 Euro für die Restaurierung der historischen Fenster der Zentralbibliothek in Wuppertal-Elberfeld. Sie gilt als besonderer expressionistischer Bau, der weitgehend unverändert im Äußeren und in der inneren Aufteilung erhalten ist.

 Das Gebäude am Kasinogarten.

Das Gebäude am Kasinogarten.

Foto: Norbert Sdunzik - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Das Gebäude wurde als Bibliothek errichtet und wird bis heute als solche genutzt.

In Wuppertal entfaltete sich das Bibliothekswesen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, als in den Rathäusern Bibliotheksräume mit öffentlichen Büchersammlungen eingerichtet wurden. Um dem wachsenden Lesebedürfnis der Bürger gerecht zu werden, eröffnete man um 1900 eigene Büchereien.

Mit der kommunalen Neuordnung der Gemeinden Barmen, Elberfeld, Beyenburg, Cronenberg, Ronsdorf und Vohwinkel, durch die Wuppertal zur Großstadt wurde, wurde die von 1927 bis 1929 errichtete Bibliothek am westlichen Rand der Innenstadt von Elberfeld zur Stadt- und Zentralbibliothek. Ihr Direktor wurde zugleich Leiter der übrigen Stadtteilbibliotheken. Die Elberfelder Zentralbibliothek wurde als wissenschaftliche Magazinbibliothek mit einem freitragenden, damals modernen Lipman-Regalsystem konzipiert. Das Magazin verlief über fünf Stockwerke, während das Raumangebot der Lesesäle relativ überschaubar war. Wachsender Publikumsverkehr führte daher zwischen 1970 und 1980 zu Erweiterungsbauten.

Das Elberfelder Bibliotheksgebäude ist ein zweiflügeliger, dreigeschossiger Massivbau aus verputztem Ziegelmauerwerk mit ausgebautem Walm- und Satteldach. Der Natursteinsockel besteht aus Muschelkalk. Zweigeschossige Pilaster mit Volutenkapitellen, ein mehrfach profiliertes Geschossgesims über dem zweiten Obergeschoss, profilierte Gewände der im Erdgeschoss als Hochrechteckfenster und im Obergeschoss als Vorhangfenster ausgeführten Fenster sowie runde Kopfreliefs über dem ersten Obergeschoss prägen die Fassaden.

Zu betreten ist die Bibliothek über den in der Mitte gelegenen aufwändig gestalteten Haupteingang, den pfeilerartige Wandvorlagen flankieren. Auf den Wandvorlagen stehen zwei vollplastische, lebensgroße Plastiken, die Dichtung und Wissen symbolisieren. In der Türlaibung befinden sich insgesamt acht Tierreliefs, die fabelartig menschliche Charakterzüge versinnbildlichen. Die Steinarbeiten stammen von dem Düsseldorfer Bildhauer Leopold Fleischhacker.

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