Corona und weitere Aspekte mehr Würdiges Leben mit voller Teilhabe

Betr.: Corona, Umweltvernichtung und gesellschaftliche Ungerechtigkeit

Kultur, Konzert, Theater, gepflegt Essengehen, das wird mehr als einem Drittel der Wuppertaler das ganze Leben lang vorenthalten. Und Tausende haben buchstäblich nicht genug zu essen. Wir brauchen nicht eine funktionierende Tafel, wir brauchen endlich eine funktionierende Politik, die dafür sorgt, dass alle Menschen in dieser Stadt ein würdiges Leben mit voller Teilhabe führen können.

Es gibt Stadtteile, da geht nicht mal jeder Dritte zur Wahl. Die Menschen dort fühlen sich überhaupt nicht mehr wahrgenommen von der Politik. Und Herr Schneidewind bestätigt das: Armutsbekämpfung kommt in seinem Hundert-Tage-Programm nicht vor – wie auch schon bei seinem Vorgänger.

Aber diese Spaltung hält eine Gesellschaft auf die Dauer nicht aus. Und ich spreche nicht nur von den armen, sondern auch von den behinderten Menschen, die immer noch im Schulsystem und in der Arbeitswelt von der Gesellschaft ferngehalten werden und am Kulturleben wegen fehlender Barrierefreiheit auch kaum teilnehmen können. Das ist nach dem zehnjährigen Jubiläum des Inkrafttretens der UN-Behindertenrechtskonvention eine Schande für ein so reiches Land.

Wenn wir unser friedliches, einigermaßen demokratisches Leben erhalten – besser gesagt: wiederhaben – wollen, dann müssen wir an allen drei Fronten gleichermaßen kämpfen: gegen Corona, gegen die Umweltvernichtung (Ausrottung, Lebensraumvernichtung, der Klimawandel ist nur ein kleiner Teil des Problems!) und gegen die massive Ungerechtigkeit gegenüber den Schwachen in unsere Gesellschaft.

Und die Medien sollten sich an diesem Kampf beteiligen.

Sigrid Kremer

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