Wird nicht akzeptiert

Betr.: Wuppertaler Seilbahnpläne

Bis 1975 habe ich in Wuppertal Verkehrswesen studiert, mein ganzes Berufsleben habe ich dann bei der Hamburger Hochbahn in verschiedenen Positionen verbracht.

Bei jedem Besuch in meiner alten Heimat lese ich seit einigen Monaten Artikel für und gegen eine Seilbahn für Wuppertal. Insbesondere die Argumente der Befürworter bringen mich zum Kopfschütteln.

Eine Seilbahn auf die Südhöhen mit einer Zwischenhaltestelle kann keinesfalls parallel fahrende Buslinien mit durchschnittlich 300 Metern Haltestellenabstand ersetzen.

Bei mehreren Streckenausbauten von S- und U-Bahnen in Hamburg hat man in den vergangenen Jahrzehnten genau dies vergeblich versucht. Entsprechend berechnete Einsparungen lassen sich mittelfristig nicht realisieren.

Die Fahrgäste akzeptieren es nicht, wenn sie statt heute umsteigefrei mit dem Bus gezwungen werden, zweimal umzusteigen, um vielleicht ein paar Minuten Fahrzeit zu sparen. Daher wurden nach relativ kurzer Zeit die gekappten Buslinien wieder wie vorher eingerichtet.

Und im Gegensatz zu den S- und U-Bahnen bringt die Seilbahn mit der geplanten Streckenführung auch keine Zeitvorteile für längere Fahrten, da der zweimalige Umsteigevorgang Zeit kostet und unbequem ist. In Hamburg wurden sogar in den letzten 15 Jahren zahlreiche neue Buslinien parallel zu den Schnellbahnen eingerichtet, die durch ihren dichten Haltestellenabstand nennenswerte zusätzliche Fahrgäste für den öffentlichen Nahverkehr generiert haben.

Ich hoffe sehr, dass sich der Stadtrat am 7. März mit Mehrheit gegen die Seilbahnpläne entscheidet.

Rolf Mansfeld, Westpreußenstraße, Bargteheide bei Hamburg, zurzeit zu Besuch in Wuppertal

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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