Kita-Schließungen wegen Fortbildung Warum keine Verschiebung?

Betr.: vermeidbare Zusatzbelastungen für Eltern

Nicht wenige berufstätige Eltern wurden im Frühjahr durch die plötzliche Schließung und den anschließend reduzierten Regelbetrieb der Schulen und Kitas an den Rand der Verzweiflung getrieben. Insbesondere Alleinerziehende zerrissen sich im Spagat zwischen Kinderbetreuung und beruflicher Verpflichtung.

Nur einige Monate später wiederholt sich derzeit dieses Schreckensszenario durch etliche Quarantänefälle in Schulen und Kitas, die erneut zu ein- bis zweiwöchigen Schließungen führen. Vor diesem Hintergrund ist es umso unverständlicher, warum sowohl die Stadt als auch freie Träger weiter an geplanten Schließungstagen in Kindertagesstätten zu Fortbildungszwecken festhalten.

Als Folge einer solchen Prioritätensetzung müssen derzeit zum Beispiel hunderte Elternteile für zwei aufeinander folgende Fortbildungstage der evangelischen Kitas eine Ersatzbetreuung für ihre Kinder suchen. Dies mutet vor der dramatischen Infektionslage in Wuppertal umso absurder an, denn in der Not der Eltern springen dann meist doch wieder die eigentlich zu schützenden Großeltern ein – und die Kinder werden zu Multiplikatoren.

Selbstredend sind auch Fortbildungen wichtig, aber auch eine Verschiebung ins nächste Jahr löste gewiss keinen Bildungsnotstand aus.

Carsten Heß

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