Leserbrief „Da holt Realität die Satire ein“

Betr.: Interview mit OB Schneidewind, Rundschau vom 27. Januar 2024

OB Uwe Schneidewind.

OB Uwe Schneidewind.

Foto: Christoph Petersen

Der Oberbürgermeister ist „Chef der Verwaltung“ und muss sich auch den Bockmist anlasten lassen, den Dezernenten in der Riege unter ihm veranstalten bzw. der Rat der Stadt durch das „Dezernenten-Pingpong“ verursacht hat.

Dies betrifft insbesondere Entscheidungen im Bereich Bauen und Verkehr, die für jedermann weder nachvollziehbar, noch verhältnismäßig sind: Elberfeld hatte das Baustellenchaos der Poststraße noch nicht verdaut, da mussten noch schnell sämtliche Bäume der Alten Freiheit gefällt und ein paar Baugruben ausgehoben werden. Während seit Jahrzehnten für winzige Dinge wie den Brunnen an der Alten Freiheit ein paar tausend Euro für eine neue Pumpe fehlen, schmeißt die Stadt für 500 Meter parkplatzfreie „Aue“ mit vier Millionen Euro um sich.

Erst wird für den Schotterplatz östlich Primark jahrelang ein Radhaus geplant und diskutiert, der Bereich dann als Stellplatz für Leihscooter ausgewiesen, um dann aktuell jede weitere Nutzung mit dem Argument zu torpedieren, das Areal sei „Privatgrundstück“ und „keine öffentliche Verkehrsfläche“ (vergleiche TOP der Sitzung Bezirksvertretung Elberfeld vom 31. Januar 2024).

Jahrelang wehrt sich das „Amt 104“ mit allen vier Amtsschimmelhufen gegen einen autofreien Platz am Kolk – plötzlich geht das über das Ressort Klimaschutz scheinbar durch Fingerschnippen.

Da fragt man sich: Wo leben wir hier? Da holt Realität die Satire ein.

Norbert Bernhardt

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