Leser Rücksicht und Toleranz

Betr.: Zu viel Kinderlärm in Kleingärten

Die ganze Diskussion geht in die falsche Richtung. Selbstverständlich sollen Kinder toben und spielen dürfen! Und ob der Lärmpegel an die Anzahl der Spielgeräte gekoppelt ist, ist fraglich.

In den meisten Kleingärten ist aus kleingärtnerischen Gründen nicht der Platz für eine größere Anzahl an Spielgeräten, will man nicht den Garten in einen Spielplatz umwandeln — und den eigentlichen Zweck eines Kleingartens ganz außer Acht lassen.

Ich höre immer wieder: "Wo sollen die Kinder denn spielen?" Es gibt in Wuppertal weit über 250 Kinderspielplätze und Bolzplätze, welche genutzt werden könnten. Ich sage bewusst könnten, da die meisten Spielplätze vergammeln, weil sich dort Personen tummeln, welche auf einem Spielplatz wahrlich nichts zu suchen haben. Ich habe hier volles Verständnis für die besorgten Mütter. Dies ist aber ein anderes Thema.

In erster Linie sind die Pächter und somit die Eltern gefordert, die Richtlinien in einem Gartenverein zu beherzigen und ihren Kindern zu vermitteln. Gibt es in einem Verein eine Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr, dürfte es doch kein Problem darstellen, sich mit den Kindern zum Beispiel mit Malen oder anderen Spielen zu beschäftigen. Danach kann doch wieder getobt werden. Und toben heißt auch nicht, dass die Kinder permanent schreien und kreischen müssen. Auch hier müssen die Kinder erzogen werden, Rücksicht auf Mitmenschen zu nehmen und Grenzen zu respektieren. Dazu muss ab und zu das Smartphone aus der Hand gelegt werden.

Man kann gar nicht genug an gegenseitige Rücksicht und Toleranz appellieren.

Siegmund Osol, Vorsitzender des Kleingartenvereins Stütingsberg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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