Leser Lieber Ginkgos pflanzen

Betr.: "Schnurbäume ersetzen kranke Robinien", 4. November

Kranke Robinien (Robinia pseudoacacia) durch verwandte Schnurbäume (Sophora japonica) ersetzen zu wollen, halte ich für äußerst bedenklich. Beide Baumarten sind nässeempfindlich, benötigen atmungsaktive und humusreiche Böden und reagieren empfindlich auf Bodenverdichtungen.

Schnurbäume haben die Tendenz, in die Breite zu wachsen (bis zu 18 Meter) und bedürfen deshalb intensiver Schnittmaßnahmen (zusätzliche Kosten!). Einschlägige Datenbanken stufen die Schnurbäume deshalb als "im Straßenbau eher ungeeignet" ein. Darüber hinaus sind sie für Mensch und Tier (Warmblütler) in allen Pflanzenteilen giftig. Die meiste Gefahr geht dabei von unreifen Früchten für Kinder aus.

Dann pflanzt doch eher Ginkgo-Bäume (Ginkgo biloba): Die sind äußerst unempfindlich gegen Fröste, Autoabgase, Streusalz, Schädlinge und klimatische Veränderungen — immerhin haben sie schon 300 Millionen Jahre lang Klimaschwankungen auf unserem Planeten getrotzt. Aber bitte nur männliche Ginkgobäume pflanzen, liebes Ressort Grünflächen und Forsten, denn die Samen an den weiblichen Bäumen verströmen einen grässlichen Gestank.

Michael Dorgerloh, Ravensberger Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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