Leserbrief Hinweise über die kritischen Zustände

Betr.: Wuppertaler Diamorphinambulanz

 Die Schwebebahnstation Völklinger Platz.

Die Schwebebahnstation Völklinger Platz.

Foto: Christoph Petersen

In Wuppertal-Unterbarmen wurde am 1. Juli 2020 die so genannte „WDA Wuppertaler Diamorphinambulanz“ eröffnet. Nach ihrer Webseite bzw. nach dort herunterladbaren Flyern verfügt die sogenannte „WDA Wuppertaler Diamorphinambulanz“ über die Kapazität, täglich 200 Personen unter anderem mit Heroin zu versorgen. Die Versorgung „erfolgt täglich ... an bis zu drei Vergabezeiten“.

Für viele Anwohner stellt sich die Lage in ihrem Viertel nach Eröffnung der so genannten „WDA Wuppertaler Diamorphinambulanz“ mittlerweile etwa so dar: Größere Gruppen von Personen verharren oft stundenlang insbesondere im Schwebebahnhof Völklinger Straße und am Völklinger Platz. Ganz offen werden dort anscheinend Drogen verkauft. Über einen direkt am Völklinger Platz gelegenen Kiosk vermögen sich diese Gruppen bequem und ohne Unterbrechung mit verschiedensten Alkoholika zu versorgen.

Öffentliche Toiletten existieren allerdings in der näheren Umgebung nicht, wohl aber Lücken zwischen parkenden Autos, fremde Grundstücke, die Treppe zur Hardt oder einfach direkt der Zaun zum Kinderspielplatz, welcher zu keiner Seite irgendeinen Sichtschutz bietet.

Selbstverständlich vermögen die Anwohner eine Gruppe von teilweise über 20 Personen, welche zu einem guten Teil verschiedene Drogen konsumiert zu haben scheinen, nicht zu gemeinschaftsverträglichem Verhalten zu bewegen; zumal zu berücksichtigen ist, dass dort bisweilen Kampfhunde ohne Leine oder Maulkorb geführt werden und die Aufnahmekriterien der so genannten „WDA Wuppertaler Diamorphinambulanz“ unter anderem „schwere ... seelische Funktionsstörungen“ benennen.

Ich denke, viele von uns sind bereits Arztpraxen begegnet, in denen Drogen(ersatz)programme stattfanden. Dies wird oft nicht einmal aufgefallen sein, da eine dezentrale und nachhaltige Betreuung erfolgte, in einem Umfang, welcher die Umgebung nicht überforderte. Diesen Umfang für unser Viertel mag dem gegenüber möglicherweise Folgendes zu verdeutlichen:

Bei 100 Personen, welche sich zu einem erheblichen Teil stundenlangen zwischen der Schwebebahnstation Völklinger Straße, dem Völklinger Platz, der Treppe zur Hardt und der so genannten „WDA Wuppertaler Diamorphinambulanz“ aufhalten, würde dies, bei etwa 25 betroffenen Wohnhäusern, nun, jedenfalls eine durchaus beträchtliche Anzahl von Personen pro Wohnhaus darstellen und nach meiner Meinung nicht mehr einem üblichen oder harmonischen Stadtbild entsprechen.

Wenn Herr Nocke, wie es in dem Artikel der Wuppertaler Rundschau heißt, sich als ein sehr hoher Beamte unserer Kommune veranlasst sah, die Situation drei Mal persönlich zu unterschiedlichen Tageszeiten anzuschauen, heißt dies für mich auch, dass unsere Kommune durchaus beachtliche Hinweise über die kritischen Zustände besaß.

Frank Jeßewitsch

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