Hauptsache, weg damit!?

Betr.: Sperrmüll

Ein Thema, das viele Wuppertaler regelmäßig zu ärgern scheint, ist der Tag vor der Sperrmüllabfuhr. Auch ich beobachte das Treiben mit Befremden. Zum zweiten Mal ist der Gehsteig vor unserem Haus so zugemüllt, dass kein Durchkommen möglich ist.

Aufgewachsen in anderen Städten, verstehe ich Sperrmüll als Entsorgung von sperrigen Gegenständen wie etwa Brettern und ausrangierten Möbeln. Zudem musste dort die Abfuhr angemeldet und zum Teil dafür gezahlt werden. Was ich hier erlebe, erinnert vielfach stark an Entsorgung von Alltagsgegenständen nach dem Motto: "Hauptsache, weg damit."

Es macht mich traurig zu sehen, wie wenig achtsam mit vielen Konsumgütern — anderswo unter menschenverachtenden Bedingungen hergestellt und hier zu Billigpreisen verkauft — umgegangen wird. Die gut erhaltende Kinderkleidung und das Spielzeug sowie Geschirr und Einrichtungsgegenstände, die jetzt auf dem Bürgersteig herumliegen, könnten wenige Meter entfernt bei sozialen Organisationen abgegeben und damit weiter verwendet werden. Dies würde Familien das entwürdigende Wühlen im Abfall anderer und Anwohnern das Vermüllen der Straßen ersparen.

Fensterbilder, Verpackungen, CDs und Kartenspiele sollten sortiert und im Hausmüll entsorgt werden. Diese aufzusammeln, ist eine unnötige Zumutung für die Mitarbeiter der Entsorgung.

So viel Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit mancher Mitbürger kann ich nicht nachvollziehen. Ein Umdenken ist dringend nötig!

Katrin Jahn, Bartholomäusstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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