Gebraucht werden Arbeitsplätze

Betr.: "Tagebuch der Redaktion", Rundschau, 31. Mai

Ist der Osten abgehängt? Gibt es nicht zahlreiche soziale Projekte in Oberbarmen, Wichlinghausen und Heckinghausen? Zwei Quartierbüros mit fünf Mitarbeitern (die Zahl soll wohl noch wachsen) stehen zur Verfügung. Die Mitarbeiter gehen zu den Menschen, sie sprechen mit ihnen. Jedes Jahr gibt es unzählige Projekte, die das soziale Miteinander steigern sollen. Ein von der Stadt gesponsertes und von der Diakonie getragenes Jugendzentrum am Wichlinghauser Markt, eine Kita des CVJM Oberbarmen, ein aktiver CVJM Wichlinghausen, der SKJ bietet Hilfe für Jugendliche, das Wiki und die Immanuelskirche sind Standorte der Kultur und des Miteinanders, Vereine sowie Kirchen- und Moscheegemeinden, die dankbar sind für jeden, der sich engagieren will — alles ist da. Gelder für diese Projekte kommen übrigens aus bestimmten Programmen von Land, Bund und Ländern. Beantragt wird daher oft, wofür es Geld gibt. Nicht, was gebraucht wird. Integration, Inklusion, Umwelt und Städtebau sind Themen, die Geld bringen, das normale, deutsche Arbeitslosendasein interessiert in diesen Programmen wenig. Es gibt also kein Geld und es wird nichts dafür gemacht. Was man bräuchte, sind Arbeitsplätze, von denen man leben kann, Bildungseinrichtungen für Erwachsene im Stadtteil, für die man nicht zig Kilometer mit dem ÖPNV fahren muss — und eine positive und ausführliche Berichterstattung über diese Stadtteile und ihr Angebot. Sonst kann man dann schon mal das Gefühl bekommen, dass sich keiner für einen interessiert.

Heiko Schnickmann, Collenbuschstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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