Von der Heydt-Museum zeigt Jankel Adler „Kosmopolitischer Prototyp“
Wuppertal · 72 Grafiken und zwei Gemälde von Jankel Adler, der von 1895 bis 1949 lebte, sind jetzt in der Ausstellung „Metamorphosen des Körpers“ im Von der Heydt-Museum zu sehen. Ergänzt werden sie von inhaltlich verwandten Werken einiger Adler-Zeitgenossen – etwa Picasso, Klee, Baumeister oder Arp.
„In vieler Hinsicht etwas Besonderes“, so nennt Museumsdirektor Roland Mönig die Präsentation in vier Räumen des Halbgeschosses: Erstmals gibt es einen Einblick in das grafische Werk des Polen Jankel Adler, der ab 1916 an der Barmer Kunstgewerbeschule ausgebildet worden ist.
Den umfangreichen Jankel-Adler-Bestand des Museums – Roland Mönig nennt sein Haus „das Jankel-Adler-Zentrum Europas“ – hat Kuratorin Kateryna Kostiuchenko zwei Jahre lang im Rahmen eines Forschungsvolontariates bearbeitet. Schnell war für sie klar, dass es bei der jetzt gestarteten Ausstellung um das „Verwandeln von Körpern“ gehen müsse – eine „große Gabe Jankel Adlers“.
Für Direktor Roland Mönig ist der auch stark politisch aktive Jankel Adler „der Prototyp des kosmopolitischen Künstlers als Teil der seinerzeit sehr gut vernetzten Avantgarde“. Der Weg, auf den die Ausstellung die Besucher mitnimmt, führt Schritt für Schritt, Bild für Bild von der naturalistischen Darstellung hin zur Abstraktion, bei der Adler den menschlichen Körper mehr und mehr zerlegte. Oft ergeben sich überraschende Einblicke in Arbeitsprozesse – und Überraschungen angesichts der geringen Größe von trotzdem sehr intensiven, fesselnden Grafiken.
Nicht fehlen darf allerdings das berühmte (und große) Gemälde, das Jankel Adler 1924 von Else Lasker-Schüler schuf und das dem Von der Heydt-Museum gehört. Roland Mönig nennt es eine „Jankel-Adler-Ikone“.