Blick ins Wuppertaler Schauspielhaus-Gebäude Mit Bildern: "Wie im Raumschiff Orion"

Wuppertal · Hans-Uwe Flunkert, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, gewährte jetzt Pressevertretern ein Blick hinter die Kulissen des Schauspielhauses. Interessierte Bürger können das am Samstag ab 10 Uhr bei kostenlosen Führungen ebenfalls tun.

Blick ins Schauspielhaus
42 Bilder

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Start ist im Foyer, "das wir in den letzten Jahren durch eine Kleine Spielstätte vergewaltigt hatten", so Flunkert: "Der einst helle Raum wurde schwarz gestrichen, die vom Architekten Graupner angestrebte Weitläufigkeit aufgehoben, die Gärten sind vom Unkraut überwuchert, von der Atmosphäre ist nichts mehr geblieben." Vorbei an der Pförtnerloge eilt er in den Bauch des Gebäudes. Hier gibt es zwar die Spuren eines Rohrbruchs, doch sonst ist das Haus trocken. Flunkert erklärt: "Obwohl das Haus im Wupperkies, also auf Feuchtgebiet, steht, konnte kein Wasser eindringen, da der Architekt das Gebäude wie in eine Wanne gesetzt hat."

Dann stehen wir vor dem technischen Herzstück: Heizung und Belüftungsanlage, die fast den kompletten Keller füllen. "Heute genügt ein kleines Kästchen für die gesamte Technik. Würden wir die Anlage dem Deutschen Museum schenken, so wäre sie denen sicherlich zu alt", meint der Gebäudemanager augenzwinkernd und stürmt durch schmale Gänge treppauf, dann wieder treppab auf die Probebühne. Auch die wird erhalten bleiben, soll später neben Foyer und Hauptbühne parallel genutzt werden können.

Unter der Bühne hindurch geht's nun hinter den eisernen Vorhang. Alte Handzüge erinnern an den Knochenjob der Bühnenarbeiter. Das Pult der Abendregie, Feuermelder und Stuhl des diensthabenden Feuerwehrmannes stehen an ihrem Platz, Knöpfe und Hebel warten auf jemanden, der sie bedient. "Wie im Raumschiff Orion", lacht Flunkert.

 „Traurig, traurig“ hat jemand auf den eisernen Vorhang gemalt. Wie wahr ...

„Traurig, traurig“ hat jemand auf den eisernen Vorhang gemalt. Wie wahr ...

Foto: Jens Grossmann

Zuletzt geht es auf die Dachterrassen, die sich die Natur bereits in großen Teilen zurückerobert hat. "Klar, dass wir dieses Highlight nutzen werden, vielleicht für eine Gastronomie oder aber auch als Treffpunkt", gibt Flunkert einen letzten Ausblick auf die Zukunft des weißen Dornröschenschlosses an der Wupper, dem an den Wochenenden abends das Logo des Internationalen Tanzzentrums Pina Bausch auf die Front projiziert wird. Signal dafür, dass die Zeichen auf Zukunft stehen ...

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