Ensemble Auf „Nathan“ folgt „Tartuffe“

Wuppertal · Seit Beginn dieser Spielzeit gehört Lena Vogt zum Ensemble des Wuppertaler Schauspiels. Ihrem Publikum stellte sie sich mit ihrer "Visitenkarte" über die Sängerin Janis Joplin vor. Jetzt spielt sie in "Tartuffe" die nicht auf den Mund gefallene Zofe "Dorine".

 Lena Vogt ist neu im Ensemble des Wuppertaler Schauspiels und freut sich auf spannende Inszenierungen.

Lena Vogt ist neu im Ensemble des Wuppertaler Schauspiels und freut sich auf spannende Inszenierungen.

Foto: Raina Seinsche

Die Regisseure und die tollen Stücke, die das Wuppertaler Schauspiel in dieser Spielzeit seinem Publikum bietet, reizten Lena Vogt, hier vorzusprechen. Das tat sie mit Erfolg und nun freut sich die junge Schauspielerin auf spannende Begegnungen mit dem Publikum und die Arbeit mit dem Ensemble.
Im Theater am Engelsgarten zeigte Vogt den vielbeachteten Soloabend "Janis", in dem sie eine Annäherung an die Musiklegende wagte. "Die Idee hierzu habe ich zusammen mit dem Regisseur Maik Priebe gehabt, mit dem ich auch den Abend erarbeitet habe. Ich wollte etwas Musikalisches machen. Es ist spannend, sich einer so großen Künstlerin zu nähern, die eine ganz andere Generation repräsentiert. Kraftvoll und doch zart, eine Frau, die ihre Realität nur durch Drogen und Alkohol bewältigen konnte. Damals war die Musik das Wichtigste, die Musiker konnten sich entwickeln. Heute erscheint mir vieles zu perfekt, von Außen bestimmt", so die Schauspielerin, die musikalisch einiges zu bieten hat.

Momentan ist sie mitten in den Proben für die Wiederaufnahme von "Tartuffe". Mit der Komödie von Molière ist das Schauspiel Wuppertal im kommenden Jahr nach Gauting bei München eingeladen. Vorher ist das Stück aber noch im Theater am Engelsgarten zu sehen. Parallel dazu bereitet sich die Schauspielerin auf die nächste Schauspielpremiere im Januar vor — "Ungefähr gleich" von Jonas Hassen Khemiri. Darin geht's um fünf Menschen, die zwischen großen Träumen und individuellen Krisen, zwischen Anpassung und Ablehnung hin und her driften. Vogt verkörpert in der Inszenierung gleich mehrere Charaktere. "Ein zeitgenössisches Stück, quasi das Kontrastprogramm zu 'Nathan'. Dass man sich am Theater mit so unterschiedlichen Dingen auseinandersetzt, finde ich total schön".
Was die Darstellerin ein wenig bedauert, ist der seltene direkte Kontakt zum Publikum. "Es fehlt ein Theatercafé, wo man sich trifft und austauscht. Aber ich habe das Gefühl, dass die Menschen gerne kommen, die Vorstellungen ausverkauft sind. Außerdem bin ich im 'Club Theater Silber' zu Gast".

Vor ihrem Engagement in Wuppertal arbeitete Lena Vogt zwei Jahre als freischaffende Künstlerin, am Radio und auch beim Film. Vorher führten sie Verpflichtungen ans Staatstheater Darmstadt, nach Konstanz, Jena und Regensburg. "Mein erstes Vorsprechen nach der Schauspielschule absolvierte ich bei Holk Freytag in Bad Hersfeld. Ich wurde genommen und durfte in dieser tollen Theaterkulisse 'Mogli' im 'Dschungelbuch' spielen. Die Regie machte Janusz Kica, der mit dem Stück auch schon in Wuppertal erfolgreich war. Bernd Kuschmann lernte ich bei dieser Gelegenheit auch kennen", erinnert sich Vogt.

Und auch Wuppertal kommt bei der neuen Wahlbürgerin gut weg: "Ich mag die Menschen und finde es toll, dass ich eigentlich in zwei Städten wohne, Barmen und Elberfeld. Hier gibt es so viel Engagement der Bürger, wie die Trasse oder unser Theater am Engelsgarten. Die Lesungen in der Kirche liebe ich, meine tollen Kollegen. Ich bin seit dem 1. August im Tal, bisher hat sich das Wetter als gar nicht schlecht erwiesen".

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