Bislang 13 Fälle Legionellen-Erkrankungen: Stadt trifft Maßnahmen

Wuppertal · Dem Wuppertaler Gesundheitsamt sind seit dem 6. August 2023 insgesamt 13 Fälle von Legionellen-Erkrankungen gemeldet. Es handele sich um milde bis mittlere Krankheitsverläufe, so die Verwaltung.

Dezernent Frank Meyer.

Dezernent Frank Meyer.

Foto: Wuppertaler Rundschau

„Das Gesundheits- und das Umweltamt der Stadt haben in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) umgehend alle Schritte eingeleitet, um die Infektionsquelle zu ermitteln und im Infektionsfall schwere Verläufe zu verhindern“, heißt es aus dem Rathaus.

Legionellen sind Bakterien, die in geringen Konzentrationen in natürlichen Gewässern und im Boden vorkommen und dort in der Regel keine Gesundheitsgefahr darstellen. Eine Infektionsgefährdung kann sich ergeben, wenn die Bakterien in kleinsten belasteten Wassertröpfchen (Aerosolen) in die Lunge gelangen. Quellen für solche Aerosole können Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und ähnliche Anlagen sein.

Beim Einatmen muss es nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung kommen: Nur einer von hundert Menschen entwickelt Symptome. Bei abwehrgeschwächten Personen oder Personen mit bestimmten Vorerkrankungen besteht jedoch ein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Eine unbehandelte oder falsch behandelte Lungenentzündung durch Legionellen verläuft häufig sehr schwer. Bei korrekter Behandlung sind die Heilungsaussichten gut.

„Aktuell sind alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Ausbreitung zu stoppen“, erklärt Umweltdezernent Frank Meyer. „Für 34 in Frage kommende Anlagen in unserem Stadtgebiet wird eine sofortige Überprüfung und anschließende Desinfektion angeordnet. Zusätzlich werden die Betriebstagebücher der Betreiber, in denen sie die regelmäßigen wöchentlichen Kontrollen ihrer Anlagen dokumentieren, überprüft. Und natürlich werden auch die Nachbarkommunen durch unsere Untere Umweltbehörde und die Bezirksregierungen entsprechend sensibilisiert.“

Gesundheitsdezernent Stefan Kühn: „Im Sinne des vorsorglichen Gesundheitsschutzes wurden ebenfalls alle Ärzte und Krankenhäuser informiert, damit sie bei Patienten mit entsprechenden Symptomen eine mögliche Legionellen-Infektion berücksichtigen. Ganz wichtig“, betont Kühn, „ist das auch für alle Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder entsprechenden Vorerkrankungen: Bitte wenden Sie sich bei grippeähnlichen Symptomen, wie Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen oder Fieber, früh an ihren Hausarzt, damit eine mögliche Legionellen-Erkrankung direkt richtig behandelt wird.“

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