Begegnungsstätte Alte Synagoge erinnert an eine Zeitzeugin Lore Gordon an Corona gestorben

Wuppertal/England · Lore Gordon, geb. Heimann, ist am 31. März 2020 in England im Alter von 97 Jahren an den Folgen des Corona-Virus gestorben, wie ihre Tochter Margaret jetzt der Wuppertaler Begegnungsstätte Alte Synagoge mitteilte. Lore Gordon war die Tochter des späteren Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Wuppertal, Josef Heimann, und seiner Frau Caroline.

 Lore Gordon (1923-2020), im Mai 2009 bei einem Besuch in der Begegnungsstätte Alte  Synagoge.

Lore Gordon (1923-2020), im Mai 2009 bei einem Besuch in der Begegnungsstätte Alte Synagoge.

Foto: Ulrike Schrader

Die Eltern haben ihren Kindern Lore, Ursula und Albert Hunderte liebevolle Briefe nach England geschrieben, wohin sie mit den so genannten „Kindertransporten“ gerettet worden waren. Diese Briefe sind erhalten und werden zurzeit in Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge für eine Buchpublikation erschlossen.

In England heiratete Lore ihren Wuppertaler Jugendfreund Alfred Auerbach, der den Mädchennamen seiner Mutter (Gordon) als neuen Nachnamen angenommen hatte. Alfred Gordon war in Oxford mit der Organisation der Kindertransporte beschäftigt, mit denen mehr als 10.000 jüdische Kinder in den Monaten zwischen dem Novemberpogrom 1938 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges im September 1939 gerettet werden konnten.

Lore Gordon hat der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal eine Vielzahl an Passfotos dieser Kinder, aber auch Dinge und Dokumente aus ihrem Privatbesitzt überlassen.

Ulrike Schrader, die Leiterin der Alten Synagoge: „Wir werden sie in ehrendem Andenken behalten!“

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