1. Corona Virus

Queeres Zentrum Wuppertal: Keine Hilfe in der Corona-Krise

Verlierer der Corona-Krise : Queeres Zentrum bangt um Zukunft

Der staatliche Corona-Rettungsschirm hilft nicht allen Institutionen aus der Krise. Zwei, die ohne Schutz im Regen stehen bleiben, sind das Frauenzentrum Urania und das Queere Zentrum Wuppertal.

„Da schaut mal einer hin, wo ich hin gucke“, dachte sich Christiane Freyer vom Frauenzentrum Urania, nachdem sie den Kommentar unseres Redakteurs Stefan Seitz gelesen hatte, der um staatliche Unterstützung für die selbstständig-freie Kulturszene warb. Eigentlich hätte am 21. März das Queere Zentrum Wuppertal, dessen Ideengeber der Verein für frauenliebende Frauen ist, groß Eröffnung gefeiert. Corona hat die Pläne zunichte gemacht – und nicht nur das. Alle Veranstaltung des Frauenzentrums mussten abgesagt werden, Lesungen, Partys, und somit brach ein Großteil der finanziellen Einnahmequellen weg.

„Wir haben aktuell keine Finanzierung, außer natürlich das Geld vom Bürgerbudget“, erklärt Freyer. Zum Hintergrund: Mit 699 Stimmen landete die Idee des Queere Zentrum Wuppertal auf Platz fünf der Vorschläge für das Bürgerbudget 2019. Aber dieses Geld allein reicht nicht aus. „Urania und das Zentrum sind Orte der Begegnung“, sagt Freyer. Und die darf im Moment nicht stattfinden.

Aktuell arbeitet das Frauenzentrum an einem Konzept zur Wiedereröffnung unter Corona-Bedingungen. Ob den Menschen nach den Lockerungen der Einschränkungen aber der Sinn nach Lesungen und Feiern steht, daran hegt Christiane Freyer ihre Zweifel. „Uns ist nicht leicht zu helfen, wir haben keinen Lieferdienst, wir können nicht ins Digitale. Die Kultur-Plattform STEW.ONE spiegelt unsere Art der Veranstaltung nicht unbedingt wieder“, blickt Freyer etwas ratlos in die Zukunft.

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Da der Verein nicht zu den Institutionen zählt, die vom Corona-Rettungsschirm begünstigt werden („Da wir weniger als 50 Prozent unserer Einnahmen aus gewerblichen Tätigkeiten erzielen.“), hat Urania einen Förderantrag bei einer Stiftung gestellt und auf der Plattform betterplace.org einen Spendenaufruf gestartet. „Bis Ende des Sommers werden wir klarkommen, aber danach?“, fragt Freyer. Wer dem Frauenzentrum und dem Queeren Zentrum helfen möchte, findet die Spendenaktion unter https://www.betterplace.org/de/projects/78621.