Krisenstab-Appell an Eltern Notbetreuung: Infektionen in Wuppertaler Kitas steigen

Wuppertal · Seit Montag (26. April 2021) gilt für die Kindertagesstätten in Wuppertal wieder die Notbetreuung. Nur in ganz besonderen Fällen sollen die Kinder dort aufgenommen werden, auch der Offenen Ganztag steht nur für besondere Fälle zur Verfügung. „Leider halten sich noch nicht viele Eltern daran. Was auch daran liegen mag, dass das Land die Regeln der Notbetreuung sehr weitreichend definiert hat“, so die Wuppertaler Stadtverwaltung.

 Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn.

Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn.

Foto: Christoph Petersen

„Die Notbetreuung kann nur funktionieren, wenn Kinder auch wirklich nur im Notfall in die KiTas gebracht werden. Eltern leisten hier wieder einen besonders wichtigen Beitrag im Pandemiegeschehen. Gerade in den Kindertagesstätten wird das Virus derzeit oft übertragen und hier leistet jede Familie, die Ihr Kind zuhause betreut, einen wichtigen Beitrag, die Ausbreitung des Virus zu verhindern“, Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „Aus diesem Grund bitten wir eindringlich alle Eltern, die das möglich machen können, ihre Kinder weiterhin zu Hause zu betreuen.“

Krisenstabsleiter Johannes Slawig erläutert den Hintergrund: „Wir mussten leider im Krisenstab zur Kenntnis nehmen, dass die Infektionen in den Tageseinrichtungen für Kinder ansteigen. Dies ist in einer Lockdown-Situation ein absolutes Alarmsignal. Dazu kommt: Die Mutanten, die wir auch in Wuppertal finden, scheinen unter Kindern und Jugendlichen besonders infektiös zu sein. Deshalb lautet der dringende Appell des Krisenstabes: Betreuen Sie Ihr Kind, wenn irgend möglich, zu Hause.“ Gesundheitsdezernent Stefan Kühn richtet den Blick auch auf die Situation der Einrichtungen: „Schutzmaßnahmen mit Abstand und Maske sind im Kontakt mit Kita-Kindern nicht umsetzbar. Unsere Erzieherinnen und Erzieher arbeiten im Wesentlichen ungeschützt. Zudem erfordern die geschlossenen, strikt voneinander getrennten Gruppen einen höheren Personaleinsatz. Deshalb können wir leider Betreuungseinschränkungen nicht ausschließen, sollten die Betreuungszahlen nicht weiter sinken.“

Schneidewind: „Mütter und Väter, die weiterhin darauf verzichten, ihre Kinder zur Kita zu schicken, leisten einen kraftvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie – gerade angesichts der besorgniserregenden Entwicklung der Mutationen. Sie ermöglichen in dieser kritischen Phase lokal wieder steigender Inzidenzzahlen eine Betreuung der Kinder, deren Eltern aus beruflichen oder anderen Gründen unbedingt darauf angewiesen sind. Daher gilt ihnen unser ganz besonderer Dank.“

Schneidewind, Slawig und Kühn begrüßen die vom Land ausgesprochene Notbetreuung, allerdings seien die Regeln aus Wuppertaler Sicht etwas zu weit gefasst. Jetzt liege es an den Eltern, diese Regeln nicht auszureizen. Auch wenn dies eine weitere Belastung der Familien bedeute, müsse die Bekämpfung der Pandemie oberste Priorität haben.

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