Heinz Strunk in Wuppertal Goldener Handschuh und Hipsterärmchen

Wuppertal · Heinz Strunk kommt am 15. Januar 2022 auf Einladung des „Salon Knallenfalls“ nach Wuppertal. Der Bestsellerautor, Satiriker, Musiker und Schauspieler ist ab 20 Uhr live in der Immanuelskirche zu erleben – erstmalig seit langem auch wieder Saxophon spielend. Im Fokus steht sein im Herbst 2019 erschienenes Buch „Nach Notat zu Bett“. Genre: humorvolle Fiktion, Eigenbezeichnung „Intimschatulle“.

 Ein Mann in den besten Jahren: Heinz Strunk.

Ein Mann in den besten Jahren: Heinz Strunk.

Foto: Dennis Dirksen

Mit Strunk betritt eine lebende Legende die Bühne der Kirche. Der 1962 in Hamburg geborene Kultautor hat mit dem Trio „Studio Braun“ Humorgeschichte geschrieben und mischt mit seinen beiden „Komplizen“ Rocko Schamoni und Jaques Palminger seit Jahrzehnten die Theaterlandschaft der Hansestadt auf, mit „Fraktus“ schrieb er Filmgeschichte. Er spielt begnadet Querflöte und Saxophon und ist „Experte für alles“ im Ensemble des NDR Satiremagazins „extra 3”.

Seit seinem ersten Roman „Fleisch ist mein Gemüse“ hat er elf weitere Bücher veröffentlicht. „Der goldene Handschuh“ stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm-Raabe-Preis geehrt. Sein neuester Roman „Es ist immer so schön mit dir“ war für den Deutschen Buchpreis 2021 nominiert.

In der Immanuelskirche erleben die Gäste Heinz Strunk at his best: Der Gagbomber von der Waterkant dreht diesmal am ganz großen Rad. In seiner unvergleichlichen Art verquickt er High-End-Literatur, moderne Musik und visuelle Schlüsselerlebnisse zu einem einzigartigen Mixtum Compositum.

Drei Jahre lang hat er öffentlich Tagebuch geschrieben, in der „Titanic“, es fing an als eine Art Parodie auf Diarien bedeutungsvoller Schriftsteller („Nachmittags eine Gabe von Thee"), entwickelte jedoch bald ein ganz eigenes Leben in einem weiten Feld zwischen unernster Figurenrede, Kurzessayistik, Aphorismus, Quatsch, Trübsinn und auch nicht wenig Tiefsinn. In „Nach Notat zu Bett“ bringt er weltenweit Entferntes zusammen: „Alltagsbeobachtungen“, Lektüren anderer Autoren, Privatfernsehabende bei viel Alkohol, Aphorismen, Selbstbeobachtung beim Altern, alberne „Karrieretipps“, manchmal auch Poesie.

Zweiter großer Showbaustein ist das Album „Aufstand der dünnen Hipsterärmchen“, in dem sich „Beats und Burger“ (Heinz Strunk) ein fettes und vor allem lautes Stelldichein geben. Der Meister spielt erstmalig wieder Saxophon getreu dem Motto: „Bring da Sa(e)xophone back to porn“.

Aber das „Allergeilste“ zum Schluss: Strunks erster Kalender mit ihm als einzigem Motiv: "Fantasy 40 +". Heinz itself in 12 aufregenden, den erotischen Bedürfnissen betagterer Menschen angepassten, sanft sexualisierenden Posen. Ein Mann in den späten Fünfzigern zeigt - nicht ohne Koketterie, dafür aber mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern - was er „hat“.

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