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Kritik und Lob für Wuppertaler Osterholz-Entscheidung

Vohwinkel : Kritik und Lob für Osterholz-Entscheidung

Nachdem die Bezirksregierung den Planfeststellungsbeschluss für die Erweiterung der Halde Oetelshofen genehmigt hat, haben erste Politiker in Wuppertal die Entscheidung kommentiert.

Georg Dieker-Brennecke, Bezirksvertreter der Linken in Vohwinkel: „Diese Entscheidung bedeutet die Rodung von 50.000 Quadratmeter alten Buchenwaldes, um Platz für eine weitere riesige Abraumhalde zu schaffen. Dies hat mit ökologischer Nachhaltigkeit und schonendem Umgang mit Ressourcen nichts zu tun, geht doch dieses Waldstück als gewachsene Naturfläche für immer verloren.“

Gerd-Peter Zielezinski, Vorsitzender der Linke-Ratsfraktion: „Wir finden es skandalös, dass weder die Untere Naturschutzbehörde noch der grüne Oberbürgermeister aktiv geworden sind, um den alten Buchenwald zu schützen. Wir fordern den Oberbürgermeister auf, endlich einen runden Tisch einzurichten, um die Rodung zu verhindern und für die Deponierung des Abraums eine andere Lösung zu finden.“

Marcel Hafke, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und Wuppertaler Abgeordneter: „Die Dauer des Verfahrens zeigt, dass man sich die Sache nicht leicht gemacht hat. Umso schöner ist daher das grüne Licht durch die Behörden. Kalk ist seit jeher einer der wichtigsten Rohstoffe der Menschheit und wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle für die nachhaltige und effiziente Gestaltung wirtschaftlicher Prozesse einnehmen. Mit den Kalkwerken Oetelshofen kommt ein Teil dieses Rohstoffs dabei aus dem Bergischen Land. Ich finde es deshalb begrüßenswert, dass die zuständigen Behörden den Antrag zur Haldenerweiterung positiv beschieden haben. So verbleibt die regionale Gewinnung eines Materials mit globaler Bedeutung in der Region, denn eine Ablehnung hätte perspektivisch weniger Effizienz und damit auch weniger Konkurrenzfähigkeit bedeutet.“

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Und weiter: „Der Osterholz ist nicht der Hambacher Forst und die Kalkwerke Oetelshofen sind nicht RWE, im Gegenteil: Das familiengeführte Unternehmen ist im besten Sinne das, was wir uns doch alle wünschen: Ein lokal verwurzelter Betrieb, der Verantwortung für Natur, Mensch und Region über reine Profitorientierung hinaus übernimmt. Die Familie Iseke hat es sich auch bei den Plänen zur Haldenerweiterung nicht leicht gemacht und sämtliche Alternativen, Einwände und Bedenken einbezogen. So funktioniert unsere Demokratie und auch unser Rechtsstaat. Hinzu kommt, dass die wegfallenden Flächen aufgeforstet und weitere Naturschutzprojekte unterstützt werden. Bei allem Ärger über die getroffene Entscheidung werbe ich daher für einen vernünftigen Umgang miteinander. Bedrohungen und Straftaten sind kein Mittel, um Positionen in unserer Gesellschaft durchzusetzen. Oberbürgermeister Schneidewind ist in den vergangenen Monaten bereits für eine differenzierten Umgang mit der Haldenerweiterung eingetreten. Ich gehe davon aus, dass Herr Schneiderwind diese Haltung durchhält und – angesichts zu befürchtender Eskalationen – vor allem auch durchsetzt.“