Naturschutz vor der Haustür Stadt pflanzt auch im Winter Straßenbäume

Wupperta · Der Klimawandel und daraus resultierender Schädlingsbefall sowie Krankheiten haben auch den Straßenbäumen zugesetzt. Die Stadt Wuppertal hat das Problem im Blick und pflanzt regelmäßig Bäume nach – selbst bei winterlicher Witterung.

 Bäume, die im November in der Barmer City angeliefert wurden.

Bäume, die im November in der Barmer City angeliefert wurden.

Foto: Stadt Wuppertal

Auf dem Otto-Böhne-Platz in der Elberfelder Nordstadt soll es schon bald anders aussehen: Vier neue Bäume sind in dieser Woche eingepflanzt worden, sie säumen künftig das Rondell. „Wir haben für diesen Standort Baum-Felsenbirnen ausgewählt. Das sind sogenannte Zukunftsbäume, die an die veränderten Bedingungen in der Stadt angepasst sind“, erklärt Teamleiter Enrico Maibach, bei der Stadt zuständig für den Bereich „Baumkontrolle und Straßenbaumpflege“. Die Baum-Felsenbirne mit dem Beinamen „Robin Hill“ bietet zudem eine ansehnliche Blüte im Frühjahr und schöne Blattfarben im Herbst.

Die winterlichen Temperaturen sind für die jungen Hochstämme kein Problem, so Maibach: „Auch in der Herbst-Wintersaison lassen sich problemlos Bäume pflanzen.“ 60 Stück sind es dieses Mal, die die Stadt in ganz Wuppertal verteilt.

Straßenbäume erfüllen gleich mehrere wichtige Funktionen in der modernen Stadt: Sie verbessern die Luftqualität, nehmen positiven Einfluss auf das Kleinklima in den Straßen und können helfen, die Temperatur zu senken. Sie sind außerdem willkommene Schattenspender im Sommer und schaffen Lebensräume für Kleintiere und Insekten.

„Wir laufen und fahren tagtäglich an Wuppertals Stadtbäumen vorbei und vielleicht ist nicht jedem deren wichtige Bedeutung klar. Uns als Stadt dafür umso mehr! Deshalb kümmern wir uns intensiv um das Thema“, sagt Frank Meyer, der als Dezernent für Wuppertals Stadtgrün verantwortlich ist.

Der Otto-Böhne-Platz steht dabei exemplarisch für zahlreiche andere Stellen im Stadtgebiet: Fast in jedem Bezirk gibt es Baumstandorte, die aktuell unbesetzt sind, weil Bäume aufgrund von Krankheit oder Schädlingsbefall umzustürzen drohten und gefällt werden mussten. „Wir müssen sehr genau hinschauen, was wir wo nachpflanzen. Wie viel Platz haben wir zum Beispiel ober- und unterirdisch durch Gehwege, Leitungen, Fassaden? Und wie viel Licht gibt’s am Standort? Wir setzen dabei möglichst auf stadt- und klimaresistente Baumsorten“, erläutert Maibach.

In der vergangenen Zeit sind unter Berücksichtigung vielseitiger Auswahlkriterien unter anderem folgende Baumsorten im Stadtgebiet gepflanzt worden: Sumpfeiche, Silberlinde, Vogelkirsche, Blauglockenbaum, Wald-Tupelobaum, Amberbaum, Walnussbaum, Blumenesche, Rotbuche, Ess- und Rostkastanie, Baumhasel, Hainbuche, Schnurbaum, Blutpflaume, Zierapfel, Ginkobaum und Baumfelsenbirne.

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