Bezirksverein Heckinghausen "Schneller als in der Politik"

Wuppertal · Seit 1891 vertritt der Bezirksverein Heckinghausen die Interessen der Bürger im Stadtteil. 1904 wurde westlich der Brändströmstraße der Heidter Bürgerverein gegründet. Dass sich Menschen auch heute noch für ihre Mitmenschen engagieren und auf bewährte Formen zurückgreifen, beweist das Bürgerforum Heckinghausen, das 2010 aus einem Landesförderprogramm hervorgegangen ist.

 Dörte aus Heckinghausen (im grünen Kleid) schenkte dem Bürgerforum Heckinghausen einen unterhaltsamen Abend.

Dörte aus Heckinghausen (im grünen Kleid) schenkte dem Bürgerforum Heckinghausen einen unterhaltsamen Abend.

Foto: Conrads

Heckinghausen. Bürgerforumssprecher Guido Mengelberg: "Wir wollen Heckinghauser Nachbarn zusammenführen, Impulse geben, eine kreative Ideenschmiede sein und Projekte für die Menschen umsetzen." Die Ausgangslage sieht er so: "Topografisch interessant, vom Wupperniveau steil hinaus bis fast zum höchsten Punkt Wuppertals, viel Grün und Erholungswert, auf der Talsohle furchtbar grau und von der überdimensionierten Heckinghauser Straße brutal zerteilt."

Das Bürgerforum ist eine lose Gemeinschaft für Menschen aller Altersgruppen und Herkunft. Mengelberg: "Leider fehlen uns junge Leute und Menschen mit Migrationshintergrund. Wir sind eine lose Gemeinschaft, jeder kann zu einem Projekt dazukommen."

Monatlich gibt es Orga-Treffen, in denen Pläne geschmiedet, am Netzwerk gebastelt und aktuelle Aufgaben diskutiert werden. Themenabende, wie Informationen zum Förderprogramm "Soziale Stadt Heckinghausen", runden den Vereinskalender ab.

Die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Bürgervereinen hält Guido Mengelberg für entwicklungsfähig: "Angesichts der Mühen, die es macht, etwas auf die Beine zu stellen, wäre eine starke Gemeinschaft, die das Verbindende, nämlich Heckinghausen, betont, sehr zu wünschen."

Die Rundschau fragt: Macht die Mitarbeit Spaß?

Guido Mengelberg (54): "Ja, tolle Menschen, interessante, harmonische und anregende Gedankenaustausche und Projektfortschritte."

Dörte (bald 55), bekannt als "Dörte aus Heckinghausen", ist seit 2016 im Forum aktiv und macht Aktionen im Stadtteil: "Ja! Es ist eine nette kreative Runde mit unterschiedlichen Menschen. Echte Nachbarschaft. Keiner spielt sich auf."

Helga Schüssler (64) ist seit fast fünf Jahren aktiv: "Ja, allerdings ist es gelegentlich etwas zähflüssig, da der Personenkreis sehr unregelmäßig anwesend ist. Dörte hat neue Impulse gegeben."

Rosemarie Süß (67) bringt sich seit vier Jahren praktisch ein: "Es macht mir Freude, in vergnügte Gesichter zu schauen und zu spüren, dass es genau die richtige Veranstaltung war, die vom Bürgerforum angeboten wurde. Die Mitarbeit macht mir auch deshalb Freude, weil jeder im Team gleichberechtigt ist, seine Gedanken vorbringen kann und den gleichen Stellenwert hat. Oft habe ich das Gefühl, dass es gut war, dabei gewesen zu sein. Ich spüre, dass die Mitarbeit im Bürgerforum mein Leben bereichert. Das ist mir wichtig geworden."

Bernd Böth (50) wirkt seit 2014 mit, moderiert Themenabende, hilft bei der Organisation von Festen, wie Weihnachtsmarkt und Kinderfest, bietet Bildervorträge und Reiseberichte an: "Wie bei jeder ehrenamtlichen Arbeit gibt es schöne und weniger schöne Momente. Im Bürgerforum überwiegen die schönen Momente. Wir sind ein tolles Team mit sehr unterschiedlichen, aber engagierten und liebenswerten Menschen."

Christof Oliveri (36) leitet den Stadtteiltreff und mischt seit drei Jahren in Organisation und Planung mit: "Es bereitet mir sehr viel Freude, Angebote, Themenabende, Diskussionen in Heckinghausen anzuregen und ich freue mich darüber, wenn Angebote angenommen werden."

Uwe Sippel (50) mischt seit 2014 mit und kümmert sich um die Kultur: "Ja, weil wir bürgernah agieren."

Christiane Sippel (48) kam 2015 dazu, organisiert und moderiert Veranstaltungen: "Ja, da ich hier schneller als in der Politik Themen anstoßen und umsetzen kann. Ich schätze den direkten Austausch mit den Bürgern."

Peter Jaschinski (52) plant seit über zwei Jahren mit und hat Ideen: "Ja, es sind nur zu wenig Mitstreiter. Wir müssen mehr Menschen begeistern."

Christina Rodewald (45) bringt sich seit zwei Jahren bei Aktionen und Veranstaltungen ein: "Natürlich, sonst würde ich das nicht unterstützen. Der Kontakt zu den anderen Mitwirkenden liegt mir auch am Herzen."

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