Interview zu den geplanten Baumfällungen in Oberbarmen B7: Schnurbäume ersetzen kranke Robinien

Wuppertal · Starker Pilzbefall sorgt dafür, dass 42 Bäume entlang der Berliner Straße gefällt werden müssen. Annette Berendes, Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten, erläutert im Gespräch mit Rundschau-Volontärin Hannah Florian das geplante Vorgehen und die weiteren Folgen für den Stadtteil.

 Annette Berendes neben einer der 42 kranken Robinien. Deren Fällung beginnt am Montag.

Annette Berendes neben einer der 42 kranken Robinien. Deren Fällung beginnt am Montag.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Rundschau: Wie ist die Stadt darauf aufmerksam geworden, dass insgesamt 42 der 90 Robinien entlang der B7 gefällt werden müssen?

Berendes: Während des Sturms am 13. September sind drei Robinien in der Nähe des Berliner Platzes umgekippt. Zum Glück ohne Personenschäden. Mit Schrecken mussten wir feststellen, dass die Bäume so gut wie keine Wurzeln mehr hatten. Nachdem ein Gutachter alle 90 Bäume entlang der B7 überprüft hat, stand fest, dass wir 42 Bäume vom Berliner Platz bis zur Höhne aufgrund starken Pilzbefalls fällen müssen. Der Pilzbefall führt zu einer Fäule im Wurzelstock und die Bäume haben keinen Halt mehr. 23 Bäume werden weiter beobachtet und in zwei Jahren erneut geprüft.

Rundschau: Wird es im Laufe der Fällung zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen?

Berendes: Die Arbeiten starten am Montag, 6. November, und werden hoffentlich nur vier bis fünf Tage in Anspruch nehmen. Währenddessen kommt es zu vorübergehenden Sperrungen auf einer Spur der B7, aber nie zu einer kompletten Sperrung.

Rundschau: Plant die Stadt, die Standorte neu zu bepflanzen?

Berendes: Wir versuchen natürlich, die Bäume nachzupflanzen. Es werden jedoch keine Robinien mehr gepflanzt, sondern Schnurbäume. Mittlerweile wissen wir, dass Schnurbäume wesentlich robuster sind als Robinien.

Rundschau: Auf wie viel Euro belaufen sich die Kosten für die Fällung und Neubepflanzung?

Berendes: Pro Baumstandort rechnen wir mit 2.000 Euro, insgesamt mit 84.000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für die Entfernung des Wurzelstocks, das Auswechseln der Erde und der Kauf eines neuen Baumes. Wir wollen versuchen, Baum-Patenschaften zu vergeben, die zum Beispiel von Geschäften entlang der B7 übernommen werden können.

Rundschau: Was passiert mit dem Holz der gefällten Bäume?

Berendes: Das Robinienholz wird von einer Fremdfirma verwertet. Auch der Zoo Wuppertal bekommt etwas von dem Holz. Die Elefanten mögen Robinienholz sehr gerne.

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