Fußball-Oberliga Niederrhein Liveticker: VfB Hilden - WSV

Wuppertal · Patrick Nemec, Sohn von Schalke-Legende Jiri, hat beim Fußball-Oberligisten WSV viel vor. Auch am Sonntag (15 Uhr) im Auswärtsspiel beim VfB Hilden, das die Rundschau im Liveticker überträgt.

 Patrick Nemec wandelt auf den Spuren von Eurofighter Jiri.

Patrick Nemec wandelt auf den Spuren von Eurofighter Jiri.

Foto: Dirk Freund

Welchen Stellenwert Patrick Nemec beim Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV inzwischen genießt, wurde an den beiden vergangenen Spieltagen deutlich. Sowohl beim 5:2 gegen Ratingen als auch in der mit 0:1 verlorenen Partie bei TuRU Düsseldorf hatte Trainer Stefan Vollmerhausen dem 19-Jährigen eigentlich eine Auszeit gönnen wollen, sich in beiden Begegnungen dann aber doch wieder zur Einwechslung entschieden.

Vollmerhausen weiß, dass er Talente nicht verheizen darf. Andererseits kennt er das große Potenzial von Nemec. Was bei dessen Namen auch wenig verwundert. Schließlich ist Patrick der Sohn von Jiri Nemec, der von 1993 bis 2002 in 256 Spielen das Trikot des FC Schalke 04 trug und mit den "Knappen" 1997 den Uefa-Cup gewann. "Eurofighter" heißt diese längst legendäre Schalker Mannschaft, in der auch Andreas Müller und Martin Max standen. Als deren Söhne Miles und Philipp (aktuell FC Augsburg) vor vier Jahren gemeinsam mit Patrick Nemec in der Schalker B-Jugend aufliefen, wurde der Begriff der "Windelfighter" kreiert.

Zwei Jahre später wechselte Nemec allerdings zur U19 von Rot-Weiß Oberhausen, im Sommer 2014 dann in die A-Jugend des WSV. Ein Glücksgriff der Rot-Blauen. Nemec überzeugte als defensiver Mittelfeldspieler so sehr, dass er bereits zum Ende der vergangenen Saison in vier Spielen der Oberliga-Mannschaft zu ersten Schnupper-Einsätzen kam. Im Sommer wollte ihn Vollmerhausen schließlich unbedingt in die erste Mannschaft integrieren und freute sich sehr, als Nemec seinen Vertrag an der Wupper verlängerte. "Er hatte sogar Angebote aus der Regionalliga. Wir sind sehr froh, dass er geblieben ist."

Lange überlegen musste Patrick Nemec nicht. "Ich kann mich beim WSV über nichts beklagen. Warum sollte ich also wechseln?", meint der gebürtige Gelsenkirchener. Zwölf der 17 Hinrundenspiele bestritt Nemec, fünf davon über die vollen 90 Minuten. "Er hilft uns mit seiner Zweikampf- und Willensstärke", so Trainer Stefan Vollmerhausen.

Diese Gene hat er geerbt und auch sonst sind sich Vater und Sohn Nemec bis auf eine Ausnahme sehr ähnlich. "Ich trage meine Haare lieber kürzer", erklärt Patrick mit einem Grinsen in Anspielung an die langhaarige Frisur von Jiri. Der war in seiner Karriere ein Abräumer im defensiven Mittelfeld und dort zog es nach dem Beginn als Stürmer auch Patrick hin: "Anfangs habe ich vieles ausprobiert. Aber nur im gegnerischen Strafraum auf den Ball zu warten, ist nicht mein Ding. Ich kann einer Mannschaft mehr mit Zweikämpfen und Pässen zur Spieleröffnung helfen."

Mehr mochte der eher schüchterne Deutsch-Tscheche dann aber nicht erzählen. Lieber wollte er sich vom Papa, der in der Heimat aktuell Co-Trainer beim Drittligisten SK Kladno ist, Tipps und Kritik holen. Generell gelten die Menschen aus Böhmen und Mähren nicht als Lautsprecher. So verriet er dann zumindest noch einen Wunsch. "Es wäre ein Traum, wenn ich wie mein Vater den Uefa-Cup gewinnen könnte." Dazu aber müsste er den WSV dann irgendwann wohl doch verlassen.

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