Handball-Bundesliga HSV-Lizenzentzug: Die Folgen für den BHC

Wuppertal / Hamburg · In Hamburg gehen die Bundesliga-Lichter aus. Jetzt gibt es nur noch zwei Absteiger. "Nach Lage der Dinge war es die einzig richtige Entscheidung", kommentiert BHC-Beirat Jörg Föste die Tatsache, dass die Handball-Bundesliga dem Tabellenvierten die Lizenz zum Ende der Saison entzogen hat.

 Alexander Oelze im Oktober bei der Heimniederlage gegen den HSV im Duell mit Adrian Pfahl (li.) und Hans Lindberg. Pfahl ist nach Göppingen verschwunden, Lindberg wechselt wohl nach Berlin.

Alexander Oelze im Oktober bei der Heimniederlage gegen den HSV im Duell mit Adrian Pfahl (li.) und Hans Lindberg. Pfahl ist nach Göppingen verschwunden, Lindberg wechselt wohl nach Berlin.

Foto: Dirk Freund

Die Startberechtigung hatte sich der notorisch unterfinanzierte HSV nach inzwischen vorliegenden Erkenntnissen erschwindelt. Die Hamburger stehen damit als erster Absteiger fest, könnten unabhängig davon aber zumindest theoretisch die verbleibenden Spiele noch austragen. Ob man dafür im laufenden Insolvenzverfahren noch Spieler findet, ist allerdings offen. Tritt der HSV dreimal nicht an, wird er genau wie die bisher erzielten Ergebnisse gestrichen.

Wohl nicht nur für den BHC wäre das noch die relativ sauberste Lösung in einer Affäre, die eigentlich nur Verlierer hervorgebracht hat. Denn aus der zweiten Tabellenhälfte würde dann nur Leipzig Pluspunkte verlieren. Sollte der HSV dagegen mit Akteuren aus seiner in der Oberliga spielenden U23 die Saison als Kanonenfutter über die Bühne bringen, wäre das eine wohl beispiellose Wettbewerbsverzerrung. Dann bliebe auch der BHC auf seinen Minuspunkten aus der 27:29-Heimniederlage gegen die Hanseaten sitzen, während andere Teams ihr Konto aufstocken könnten.

Der Ausverkauf der Besserverdiener beim HSV ist derweil in vollem Gange. Bereits bedient hat sich Löwen-Konkurrent TVB Stuttgart, der Star-Keeper Johannes Bitter bis Saisonende unter Vertrag nahm. Gut möglich, dass der dann beim direkten Duell mit dem BHC zum Restrundenauftakt am 14. Februar gegen seinen Ex-Teamkollegen Maciej Majdzinski parieren muss. Der 19-jährige polnische Rückraum-Linkshänder aus der HSV Konkursmasse spielt derzeit beim BHC vor. Im Test gegen Zweitligist TuSEM Essen (32:29) wusste das Talent bereits zu gefallen.

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