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Handball: BHC nach Krisenmodus für Zukunft „stabil aufgestellt“​

Handball-Bundesliga : BHC nach Krisenmodus für Zukunft „stabil aufgestellt“

Der Handball-Bundesligist Bergischer HC rechnet für den Zeitraum vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2023 mit einem „ausgeglichenen operativen Ergebnis“. Das hat der BHC am Dienstagmittag (5. Juli 2022) auf seiner Bilanzpressekonferenz bekanntgegeben.

Für die Spielzeit 2022/23 plant der BHC mit einem Rekordbudget in Höhe von 3,7 Millionen Euro für den Erstligabetrieb. Hinzu kommen Aufwendungen für Administration und den Junioren- und Jugendbereich.

„Hinsichtlich der ökonomischen Rahmendaten hat sich der Bergische HC bereits seit 2012 zu drei Zielstellungen verpflichtet: sorgfältiger Umgang mit den vorhandenen Finanzmitteln, Ausweisung eines stets positiven Eigenkapitals unter Verbesserung der Eigenkapitalquote sowie proaktive Transparenz hinsichtlich des Finanzstatus. Diese Zielstellung konnte in den Geschäftsjahren 2019/20, 2020/21 und 2021/22 nicht erreicht werden“, hieß es.

Grund seien die „Verwerfungen infolge der SARS-Covid19-Beschränkungen“. Sie führten demnach zu einer „administrativen und operativen Neuausrichtung, die als Krisenmodus bezeichnet werden darf. Rückblickend kann festgestellt werden, dass alle Maßnahmen gegriffen haben und der BHC stabil für die Zukunft aufgestellt ist“, so Geschäftsführer Jörg Föste

„Auf Dreijahressicht reduzierten sich die Umsatzerlöse laut BHC gegenüber dem Referenzjahr 2018/19 um 15 Prozent. Die Ticketerlöse sanken um 87 Prozent, während die Partnererlöse um acht Prozent stiegen. Erlöse aus TV-Geldern und der Zentralvermarktung blieben stabil“, erklärte Föste, der ausdrücklich auch den Fans dankte.

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Man verfüge über eine „breite, stabile und starke Partnerlandschaft“, so BHC-Marketingchef Phillip Tychy. Nach den letzten drei Jahren nicht selbstverständlich. Aus dem Partnerpool habe es eine „unglaubliche Rückendeckung“ gegeben. Das sei nach den vergangenen drei Jahren nicht selbstverständlich und deshalb umso erfreulicher. „Wir gehen gestärkter aus der Krise hervor, als es ohnehin schon der Fall war.“ Auch die „Sportstadt Düsseldorf“ sei ein „starker Partner“ mit „hoher Verlässlichkeit“. Tychy: „Das alles ist in den letzten zehn Jahren entstanden und nicht vom Himmel gefallen.“ Die Partnerschaften gingen inzwischen deutlich über die bergische Region hinaus.

Zwischenzeitlichen Liquiditätsengpässen begegnete die BHC Marketing GmbH nach eigenen Angaben mit öffentlichen und privaten Darlehen. Dies sei überlebenswichtig gewesen, blickt Föste zurück. Sport-Soforthilfen und Überbrückungshilfen des Staates hätten für eine Stabilisierung der finanziellen Ausstattung sowie letztendlich für eine Aufrechterhaltung der Organisationsstruktur gesorgt – nicht nur beim BHC, sondern bei allen Profisport-Vereinen in Deutschland. Vor allem die besonders betroffenen Hallensportarten Handball, Basketball und Eishockey mit einem effektiven Krisenprogramm seien gestützt worden.

Den eigenen Beitrag habe man „durch konsequent angepasstes Kostenmanagement und tagesaktuelles Controlling“ geleistet. Auch private Kredite seien inzwischen komplett zurückgezahlt, bestätigte der BHC-Geschäftsführer.

Gleichzeitig habe man sich zur „Optimierung der Ökobilanz“ verpflichtet. Maßnahmen seien unter anderem die Konzentration auf einen „Wohn- und Arbeitsstandort“ – Solingen. Dort steht auch das Trainingszentrum mit eigenem Kraftraum und physiotherapeutischer Praxis. Medizinische Eingriffe erfolgen im Helios-Klinikum in Wuppertal-Barmen.

Das Trainingslager findet nun in der Sportschule Kaiserau statt. Vorbereitungsspiele finden in der näheren Umgebung statt. Die Jahreskarte gibt es nur noch in digitaler Form. Ein Programmheft erscheint nicht mehr. Die Mitgliederzahl liegt inzwischen bei 478 (vorher 332).

Sportlich blickt Föste „mit großer Freude“ auf die kommende Spielzeit mit einem neuen Team und einem neuen Trainer: „Wir sind nicht zaghaft, sondern positiv und zuversichtlich, dass wir eine gute Saison spielen werden.“