Fußball-Regionalliga WSV beobachtet den Regionalliga-„Showdown“ genau

Wuppertal · In der Fußball-Regionalliga West geht es momentan nur noch bedingt um den Sport. Im Vordergrund steht zurzeit die Frage, ob nach Türkspor Dortmund weitere Mannschaften zurückziehen. Mit direkten Auswirkungen auf den abstiegsbedrohten Wuppertaler SV.

Die Spieler bedankten sich nach dem Abpfiff in Bocholt für die Unterstützung.

Foto: Stefan Rittershaus

Fall eins ist der 1. FC Düren, bei dem sich in Kürze entscheidet, ob weitergespielt wird. Bis Montag müssen 100.000 Euro her, bis zum Saisonende allerdings noch mehr. Insgesamt sollen den Verein, der sich in einem Insolvenzeröffnungsverfahren befindet und damit den Verlust von neun Punkten hinnehmen muss, mehr als vier Millionen Euro an Schulden drücken.

Während Düren den Punktabzug sportlich verkraften könnte und auch danach vor der Abstiegszone läge, würden bei einem Ausstieg alle Dürener Partien aus der Wertung genommen. Mit der Folge, dass der WSV dann zwei Punkte mehr als der SC Wiedenbrück hätte und nur noch auf dem viertletzten Platz stünde.

Fall zwei ist der KFC Uerdingen, bei dem ebenfalls wohl das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Auch hier gingen neun Punkte verloren, falls der komplette Rückzug vermieden werden kann. Da die Krefelder beide Spiele gegen Düren verloren haben, könnten sie sportlich den Klassenerhalt trotzdem noch schaffen. Sie wären dann fünf Punkte hinter dem WSV.

Aber auch Rang 15 würde den Bergischen den Klassenerhalt nicht sichern, weil vier Clubs aus der Oberliga aufsteigen und gleichzeitig der Dortmunder Zweitvertretung der Abstieg aus der 3. Liga in die Regionalliga West droht. Auch RW Essen und Alemannia Aachen sind nicht gerettet und könnten weitere Plätze einnehmen.

Bilder: Fußball-Regionalligist WSV mit Remis in Bocholt
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WSV-Remis in Bocholt

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Unterdessen wartet der WSV darauf, dass über seinen vor zwei Monaten eingelegten Einspruch gegen die Wertung des Heimspiels gegen Uerdingen entschieden wird. Der KFC hatte wegen eines Wechselfehlers zwar den 2:1-Sieg aberkannt, der WSV aber erstaunlicherweise nicht die Punkte zugesprochen bekommen (die Rundschau berichtete). Inzwischen mehreren sich die Vermutungen, dass der wegen der Lizenzierungen stark in der Kritik stehende Westdeutsche Fußballverband (WFV) erst die Entwicklung in Krefeld abwarten will.

„Wir schauen nur auf uns, wir haben es selber in der Hand“, sagt Gaetano Manno, der Sportliche Leiter des WSV. Er führt in dieser Woche die ersten Vertragsgespräche für die neue Saison: „Klar ist, dass wir hauptsächlich auf junge Spieler setzen werden. Wir werden mit allen offen reden.“ Wobei es kein Geheimnis ist, dass der WSV auch Kapitän und Publikumsliebling Kevin Hagemann gerne halten würde.

Manno bedankt sich derweil bei den Fans: „Wir haben uns eingeschworen, dass wir alle an einem Strang ziehen. Die Unterstützung war toll und hat sehr geholfen!“