Handball-Bundesliga: 30:28 (14:16) gegen Gummersbach BHC siegt im Derby-Krimi

Wuppertal / Solingen · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC das Derby gegen den VfL Gummersbach gewonnen. Vor 2.982 Zuschauern in der ausverkauften Wuppertaler Uni-Halle setzte sich das Team von Trainer Sebastian Hinze am Sonntagnachmittag (11.

 Max Darj vor Gummersbachs Pouya.

Max Darj vor Gummersbachs Pouya.

Foto: Dirk Freund

November 2018) mit 30:28 (14:16) durch.

Der BHC startete konzentriert und lag nach elf Minuten mit 7:3 in Führung. Dann aber riss der Faden. Gummersbach kam auf und glich auf 11:11 aus. Die Gastgeber agierten weiter hektisch, verwarfen mehrere freie Chancen und standen lange defensiv zu weit weg vom Gegner. Hinze reagierte und setzte auf die vorgezogene Abwehrvariante. Es nutzte wenig: Der BHC hatte die nicht wirklich mit viel Selbstvertrauen angereisten Gummersbacher aufgebaut. Die Oberbergischen gingen mit einer 16:14-Führung in die Pause.

In der zweiten Halbzeit blieb es hektisch, aber der BHC kam auf 16:17 (34.) heran. Fabian Gutbrod gelang per Tempogegenstoß der 19:19-Ausgleich (40.). Gutbrod war es auch, der in der 41. Minute erstmals wieder eine Führung herauswarf (20:19). Der Aufsteiger legte nach: Arnor Gunnarsson gelang das 23:20 (47.), die Halle bebte. Postwendend kamen die Gummersbacher aber wieder auf 22:23 heran (48.) - und glichen durch Moritz Preuss zum 23:23 aus (50.). Pouya brachte die Gäste mit 24:23 in Führung (51.).

Die Achterbahnfahrt ging weiter: Gunnarsson gelang das 25:24 (52.). Es blieb absolut eng (58:58, 56.). Dann aber die Entscheidung: Rudeck mit einer weiteren Parade, und Babak setzte den Schlusspunkt! Das Publikum applaudierte minutenlang.

Denis Bahtijarevic (Trainer VfL Gummersbach): "In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, in der zweiten der BHC. Entscheidend waren drei Siebenmeter, die wir nicht reingemacht haben in der ersten Hälfte. Die Atmosphäre war hart, da hätten wir mehr Tore Vorsprung gebraucht. Das war ein gutes Derby."

Sebastian Hinze (Trainer BHC): "Wir sind der glückliche Sieger. Wir kommen sehr gut ins Spiel. Dann kommt eine Phase nach den beiden Ausfällen, wo wir zu Fehler machen und Gummersbach zurückbringen. In der zweiten Halbzeit decken wir überragend, Gummersbach kommt ins passive Spiel. Im Tempospiel waren wir aber sehr ungeordnet. Es war eine geile Stimmung. Wir werden intern einiges mitnehmen, müssen aber viel lernen."

Jörg Föste (Geschäftsführer BHC): "Der Sieg ist ausgesprochen wertvoll, vielleicht ist es der wertvollste in der gesamten bisherigen Saison. Das Spiel war von Improvisation geprägt nach den Ausfällen von Max Bettin am Freitag und Maciej Majdzinski und Jeffrey Boomhouwer während der Partie. Die Diagnosen kommen morgen. Gummersbach hat sein bestes Saisonspiel gezeigt, soweit wir das beurteilen können. Unsere Mannschaft hat einen Charaktersieg vor ausverkauftem Haus hingelegt — sehr, sehr wertvoll!"

Christoph Schindler (Sportlicher Leiter VfL Gummersbach): "Am Ende hat es die glücklichere Mannschaft getroffen, aber nicht unverdient. Wir haben gekämpft und uns auch durch die Superatmosphäre nicht unterkriegen lassen. Die Verletzung war natürlich ein Grund. Die Jungs von der Bank haben es gut gemacht. Es war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Auftritt gegen Wetzlar. Aber das nutzt nichts, wenn man keine Punkte mitnimmt. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten. Und da waren wir in der Crunchtime nicht mit allem einverstanden, aber wir nehmen es sportlich."

Schon am kommenden Donnerstag (15. November) geht es für den BHC weiter — um 19 Uhr im Düsseldorfer ISS Dome gegen den THW Kiel. Auch Partie vier im November ist ein Heimspiel: Am 22. November kommt Frisch Auf! Göppingen um 19 Uhr in die Klingenhalle.

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