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Boxen: Kreiskotts Finale vor 1.500 Zuschauern

Boxen : Kreiskotts Finale vor 1.500 Zuschauern

Am Samstagabend (14. Oktober 2017) tritt der Wuppertaler Schwergewichtsboxer Werner Kreiskott (38) in der Uni Halle zu seinem letzten Kampf an. "It`s time to say goodbye" steht als Motto über dem Duell gegen Gogita Gorgiladze aus Georgien.

Ist es wirklich das Ende?

NEWSFLASH: Kreiskott gewinnt nach zwölf Runden nach Punkten!

Schließlich wird der Leitspruch in der Profiboxer-Szene relativ schnell verworfen, wenn Promoter mit den ganz großen Summen winken. Rundschau Mitarbeiter Joachim Macheroux traf aber vor dem "letzten" Kampf auf einen austrainierten und gut gelaunten Boxer, der sich schon auf den neuen Lebensabschnitt eingestellt hat.

Rundschau: "The End-, the last fight of a local hero". Ihr Kampf-Motto könnte vom Management für einen ganz großen Fight in Las Vegas gemacht worden sein...

Kreiskott: Da hat meine Wuppertaler PR-Agentur viel Praxisnähe gezeigt.

Rundschau: Der letzte Kampf - ist das wirklich ihr endgültiger Abschied aus dem Boxring?

Kreiskott: Im Profi-Boxsport kann man ja nichts ausschließen. Die Liste der Weltmeister, die den Rücktritt vom Rücktritt praktiziert haben, ist sehr lang. Ich bin jedenfalls fest entschlossen, keine Veranstaltung mehr mit mir als Hauptkämpfer auszurichten. Ich bin ja nicht nur in den Ring gestiegen, sondern war auch Promoter, Veranstalter, Trainer und "Mann für alles" bei meinen Veranstaltungen. Das wird es nicht mehr geben. Ich hatte leider nie die Chance, mich auf einen Kampf ausschließlich als Boxer konzentrieren zu können.

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Rundschau: Warum eigentlich?

Kreiskott: Ganz einfach, weil mir das Geld dafür gefehlt hat. Ich habe mit meinen Möglichkeiten in Wuppertal und Velbert gut besuchte Veranstaltungen aufgezogen und ehrlichen Sport geboten. Die Besucherzahlen unterstreichen dies.

Rundschau: Ein Rückblick: Was waren aus Ihrer Sicht die größten Erfolge?

Kreiskott: Vor allem, dass ich vor zehn Jahren meine Frau Olga kennengelernt habe. Das hat mein Leben so positiv verändert. Sportlich die Kämpfe gegen Ex-Weltmeister Ruslan Chagaev und Tyson-Bezwinger Dany Williams, aber auch der Boxkampf gegen den legendären Kickbox-Weltmeister Jerome Le Banner in Frankreich. Ich war bei vielen Veranstaltern als "Journeyman" geschätzt. Das sind Boxer, die man als Aufbaugegner bezeichnen kann, die aber auch über Nehmerqualitäten verfügen und den Gegner fordern. Ich hatte teilweise für solche Kämpfe nur einen Woche Vorbereitung. Trotzdem bereue ich nichts, die guten Gegner haben mich stark gemacht.

Rundschau: Am Samstag kämpfen Sie gegen Gogita Gorgiladze um die Internationale Meisterschaft des Verbandes WBF und um den Weltmeistertitel des Verbandes UBO. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Kreiskott: Ich habe mir Videos von ihm angesehen. Er kommt aus dem Cruisergewicht, ist kleiner, aber technisch stark. Von seinen 24 Siegen hat er 19 durch K.O. gewonnen.

Rundschau: Wie haben sie das Rahmenprogramm besetzt?

Kreiskott: Sheriff Morina kämpft um die internationale Meisterschaft des Verbandes WBF, zudem habe ich mit Patrick Korte (Essen), Navid Hakin Sadeh, Slim Ben (Wuppertal) und Rene Öffner (Köln) weitere starke Boxer verpflichtet.

Rundschau: Und wie sieht Ihre Zukunft nach dem letzten Kampf aus?

Kreiskott: Ich habe große, positive Resonanz in meinen Fight-Club. In Zukunft werde ich als Trainer weiter junge Box- und K1-Talente fördern. Auch immer mehr Frauen trainieren bei uns, ohne dabei Ambitionen zu haben, öffentlich zu kämpfen.

Rundschau: Wie ist der Vorverkauf für gelaufen?

Kreiskott: Sehr gut. Wir sind mit 1.500 Zuschauern ausverkauft. Es wird keine Abendkasse mehr geben.