Sommerkonzert auf der Streuobstwiese „Talbuddeln“: Mit Shirts, Shorts und Sonnenbrille

Wuppertal · Entspannt sitzen und liegen die Besucherinnen und Besucher auf der Streuobstwiese am Clausen. Dabei genießen sie Musik von Barock über Klassik bis hin zu Volksliedern der Romantik. So lässig kann ein gemeinsamer Sonntagnachmittag auch in Corona-Zeiten aussehen.

 Das „Orchester des Wandels“ in Aktion.

Das „Orchester des Wandels“ in Aktion.

Foto: Talbuddeln

Eingerahmt von Blechblasmusik, gab das „Johannisberg-Quartett“ das Streichquartett KV 475 von Wolfgang Amadeus Mozart zum Besten - ein Höhepunkt des Tages. Ein Konzert mitten im Grünen - ohne Eintrittskarten und Abendgarderobe, dafür mit Shirts, Shorts und Sonnenbrille: Ungewöhnlich, denn die Musikerinnen und Musiker sieht und hört man sonst an Orten wie der Historischen Stadthalle oder dem Opernhaus.

Das „Orchester des Wandels“ ist ein Verein, dem inzwischen mehr als 20 Berufsorchester aus ganz Deutschland angehören – seit Anfang des Jahres auch das Sinfonieorchester Wuppertal. Das „Orchester des Wandels“ betreibt federführend ein Wiederaufforstungsprojekt auf Madagaskar. Dort wachsen unter anderem Harthölzer wie zum Beispiel das Ebenholz, die für die Streichinstrumente unerlässlich und vom Klimawandel bedroht sind. Neben diesem Projekt ist es aber den Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters ebenso ein Anliegen, auch in der eigenen Stadt einen Beitrag zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu leisten.

„Es ist uns wichtig, auch Projekte hier bei uns in Wuppertal mit dem zu unterstützen, was wir am besten können – unserer Musik. Talbuddeln ist so ein Projekt und wir hoffen, durch dieses Konzert gemeinsam mit Talbuddeln unsere Stadt ein Stück grüner und lebenswerter zu machen“, so Georg Stucke, Trompeter im Sinfonieorchester.

Durch das Benefizkonzert für die Initiative „Talbuddeln“ kamen so mehr als 400 Euro an Spenden zusammen. „Das war ein ganz besonderer Tag für uns. Wir sind glücklich darüber, einen so schönen und unbeschwerten Nachmittag erlebt zu haben“, sagte Eva Miriam Fuchs von der „Talbuddeln-Initiative“. „Und dass dann noch so viel Geld für neue Obstbäume zusammengekommen ist, freut uns besonders“, ergänzte ihre Mit-Initiatorin Claudia Tust-Follmann.

 Grüner geht ein Konzert kaum.

Grüner geht ein Konzert kaum.

Foto: Talbuddeln

Wo am Sonntag die Musik spielte, pflanzt Talbuddeln am 3. Oktober weitere Obstbäume. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Initiative auf etwa der Hälfte der Wiese Obstbäume alter Sorten eingebuddelt, in diesem Jahr ist die andere Hälfte dran. In wenigen Jahren soll so eine Streuobstwiese entstehen – frei zugänglich für alle Wuppertalerinnen und Wuppertaler wird hier Obst wachsen. So soll der Wandel Wuppertals zu einer lebenswerteren Stadt einen süßen Beigeschmack bekommen.

Die Initiative Talbuddeln sucht unterdessen Menschen, die Lust haben mitzumachen. Am 3. Oktober beim Bäumepflanzen auf der Obstbaumwiese am Clausen oder aber auch in der Initiative selbst. Wer sich angesprochen fühlt, Zeit und Lust hat, kann sich gerne bei Claudia Tust-Follmann unter kontakt@talbuddeln.de melden.

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