Auch Bahn unterstützt Wuppertaler Kältehotline: Hilfe für Obdachlose

Wuppertal · Die extrem kalten Temperaturen sind eine Gefahr für obdachlose Menschen. Um diese Menschen zu schützen, bieten die Stadt Wuppertal und die freien Träger ihnen Notunterkünfte an. „Für jede und jeden, der oder die obdachlos ist, ist ein Bett in einer geschützten Umgebung frei“, heißt es aus dem Rathaus.

 Die momentane Wetterlage trifft Obdachlose, die ausschließlich im Freien leben, besonders hart.

Die momentane Wetterlage trifft Obdachlose, die ausschließlich im Freien leben, besonders hart.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Wegen der Corona-Pandemie nehmen mehr obdachlose Personen diese Angebote längerfristig wahr. Im Vergleich zum Januar 2020 stieg die Nutzung der Unterkünfte im Januar 2021 um etwa 90 Prozent. Darauf hat die die Stadt Wuppertal entsprechend reagiert und ihre Unterkünfte stark ausgeweitet: „Zudem werden verstärkt Einzelzimmer angeboten, um Infektionsrisiken mit dem Corona-Virus zu verringern.“ In dieser Woche werden zudem Streetworkerinnen und -worker der Diakonie Wuppertal ihren Einsatz auf den Straßen erweitern, auch am späten Nachmittag und in den Abendstunden.

Auch für diesen Winter hat die Stadt Wuppertal unter der Rufnummer 563-4020 die Kältehotline eingerichtet. Hier können Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr Menschen melden, die in der Kälte Hilfe brauchen. Die Telefonnummer läuft tagsüber beim Ordnungsamt und nachts bei der Feuerwehr auf. Sie gehört zum Kältekonzept der Stadt. „Leider kam es letztes Wochenende zu einer technischen Störung, die bereits wieder behoben wurde. Notfalls kann daher auch immer direkt das Ordnungsamt oder die Feuerwehr angerufen werden“, erklärt die Verwaltung.

Im Winter 2020/ 2021 kam es bei Feuerwehr und Ordnungsamt zu rund 80 Einsätzen. Insgesamt wird die Kältehotline in diesem Winter vermehrt von Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Als Folge der Hinweise durch die Anruferinnen und Anrufer nehmen die beteiligten Institutionen Kontakt zu den gemeldeten Menschen auf und bieten Hilfe an – unter anderem, indem sie Überzeugungsarbeit leisten, eine Übernachtungsstelle oder den Tagesaufenthalt aufzusuchen. Auch die Streetworkerinnen und -worker der Diakonie und die Fachstelle für Wohnungsnotfälle werden informiert. Diese leiten weitergehende Hilfen ein. „Leider nehmen auch bei den derzeitigen Temperaturen nicht alle Menschen das Angebot der Unterkünfte an, dies kann vielfältige Gründe haben“, heißt es.

Zusätzlich wird die Deutsche Bahn bei den extrem kalten Temperaturen daher auch diesen Menschen den Zutritt zu den Bahnhöfen ermöglichen, um so die Gefahr des Erfrierens zu mindern.

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