Führungsposition neu besetzt Eva Platz übernimmt Wuppertaler Wirtschaftsförderung

Wuppertal · Knapp ein Jahr nach der Trennung von Eric Swehla ist die Position an der Spitze der Wuppertaler Wirtschaftsförderung wieder vergeben: Die Volkswirtin Eva Platz soll den Vorstand voraussichtlich noch vor der Sommerpause übernehmen. Am Dienstag (20. Februar 2024) hat Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sie im Rathaus vorgestellt.

 Eva Platz (Mitte), künftige Chefin der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, bei ihrer Vorstellung mit Wirtschaftsdezernentin Sandra Zah und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.

Eva Platz (Mitte), künftige Chefin der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, bei ihrer Vorstellung mit Wirtschaftsdezernentin Sandra Zah und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.

Foto: Simone Bahrmann

„Wir hatten ein spannendes Bewerberfeld, aber am Ende gab es ein sehr einvernehmliches Votum“, blickt Schneidewind auf die Ausschreibung der Schlüsselpersonalie zurück, die nach dem unrühmlichen Ende des kurzen Kapitels Swehla besonders im Fokus stand. Die auserkorene Kandidatin steht laut OB für „eine tolle Mischung aus regionaler Verwurzelung und internationaler Wirtschaftsdynamik“, mit der sie die beteiligte Personalberatung genauso überzeugt habe wie den am Auswahlprozess beteiligten Wirtschaftsförderungs-Prokuristen Martin Lietz und Wuppertals neue Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh.

Eva Platz, geboren und aufgewachsen in Bonn, hat nach dem Studium in Bonn und Münster zuletzt in verschiedenen Führungspositionen von „NRW.Global Business“ gearbeitet. Dabei handelt es sich um die Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Aktuell verantwortet Eva Platz nach verschiedenen Stationen in der internationalen Ansiedlung und Markterschließung dort den Bereich der internationalen Messeauftritte für NRW-Unternehmen, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen und Start-ups. Die neue Wifö-Chefin (Jahrgang 1971) ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt derzeit in Essen.

„Viele besonnene Familienunternehmen“

Über den Zeitpunkt ihres Dienstantritts verhandelt Eva Platz derzeit noch mit ihrem alten Arbeitgeber. Uwe Schneidewind hofft auf einen Start noch vor der Sommerpause. Schließlich drängt die Zeit nach fast einem Jahr Vakanz an der Spitze der Wuppertaler Wirtschaftsförderung und vielen Problemlagen im Hinblick auf Gewerbeflächen und Einzelhandel. Berührungspunkte mit Wuppertal hatte Eva Platz in ihrem Betätigungsfeld vor allem durch die Kontakte zu Unternehmen aus dem Tal. „Ich habe da viele kennen und schätzen gelernt, vor allem die zahlreichen Familienunternehmen, die besonnen und langfristig orientiert sind. Auf Deutschland rollen gerade im Industriesektor große Krisen zu, da ist diese Besonnenheit sehr wichtig.“

„Die Kaufhof-Schließung tut mir furchtbar leid“

Was sie außerdem festgestellt hat: „In Wuppertal ist die Verbundenheit vieler Unternehmen mit dem Standort außergewöhnlich groß, in anderen Städten ist das nicht so.“ Ganz ähnlich wie in anderen Städten sieht sie dagegen die schwierige Lage des Wuppertaler Einzelhandels, auch wenn die Situation mit zwei Innenstädten schon speziell sei. „Die Kaufhof-Schließung tut mir furchtbar leid. Ich bin großer Kaufhof-Fan. Man muss hier schnellstens eine Lösung finden, damit in der City nicht längerfristig eine große Brachfläche liegt. Ich würde mich da gerne auch mit anderen Städten austauschen.“

Platz: „Nur Flächen anbieten, die wirklich fertig sind“

Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh sieht in ihrem künftigen Pendant auf Seiten der Wirtschaftsförderung „einen wichtigen Baustein, um im Thema Wirtschaft handlungsfähig zu werden“. Gerade auch mit Blick auf die in Wuppertal traditionell knappen Gewerbeflächen und deren Vermarktung habe Eva Platz wichtige Kontakte. Wichtigster Erfolgsfaktor aus deren Sicht: „Nach meiner Erfahrung sollte man Unternehmen nur Flächen anbieten, die wirklich fertig sind.“

Politische Überlegungen, die Wirtschaftsförderung enger mit dem Stadtmarketing zu verzahnen oder gar zu fusionieren, sieht Eva Platz neutral: „Beide befruchten sich auf jeden Fall gegenseitig. Standortmarketing, das Unternehmen Wuppertaler Alleinstellungsmerkmale näher bringt, ist ja ein gemeinsames Thema. Das kann man in einem Haus machen, muss man aber nicht.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort