Wupper: Vom toten Fluss zur Lebensader

Wuppertal · "Die Wupper von einem in früheren Jahrzehnten biologisch toten Industriefluss wieder in eine Lebensader zu verwandeln ist eine große Herausforderung und Aufgabe", sagte Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbandes, bei einem Symposium seines Hauses und der Bezirksregierung.

 Die Wupper an der Rosenau in Oberbarmen.

Die Wupper an der Rosenau in Oberbarmen.

Foto: Wupperverband

Daran nahmen Fachleute aus der regionalen Wasserwirtschaft teil.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW wurden in den vergangenen Jahren einige Projekte umgesetzt. Das stellenweise kanalisierte Flussbett in Hückeswagen und Wipperfürth wurde befreit. In Wuppertal sind inzwischen mit der Stadt Wuppertal mehr als die Hälfte der insgesamt 15 Kilometer des Stadtflusses naturnah gestaltet und mit Steinen und Inseln aufgelockert.

"Dass diese Maßnahmen Erfolg zeigen, können wir an den Laichgruben von Meerforellen erkennen, die sogar inzwischen im Stadtgebiet Wuppertals zu finden sind", so Wulf. "Der Fluss ist auch für die Menschen immer attraktiver geworden, sie wenden sich ihm zu und engagieren sich für ihre Wupper."

 Natur pur: Die Wupper in Wipperfürth.

Natur pur: Die Wupper in Wipperfürth.

Foto: Wupperverband

Weitere Themen waren die Abwasserbehandlung und die Behandlung von Niederschlagswasser. Rückstände von Medikamenten, Chemikalien, Pflanzenschutzmitteln sind heute durch die moderne Analytik schon in kleinsten Spuren nachweisbar. Da sie aus unterschiedlichen Quellen stammen können — zum Beispiel von Straßen, landwirtschaftlich genutzten Flächen, aus der Abwasserreinigung oder aus Kanalnetzen - ist aus Sicht des Wupperverbandes eine Gesamtstrategie erforderlich.

"Die Umsetzung einer vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen zur Entfernung solcher Spurenstoffe kann ein Baustein einer Gesamtstrategie sein", betont Wulf. "Ebenso wichtig ist aus unserer Sicht auch, die Verursacher einzubeziehen und einen Eintrag solcher Stoffe in die Umwelt möglichst schon an der Quelle anzugehen."

Eine Technik zur Entfernung der Spurenstoffe mit Aktivkohle wird seit Jahren in der Kläranlage Buchenhofen in Wuppertal untersucht. Außerdem hat der Wupperverband ein Messprogramm gestartet, um intensiver zu prüfen, welche Stoffe in der Wupper vorhanden sind.

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