Wallraff-Vorwürfe: "vitesca" wehrt sich

Wuppertal · Das Wuppertaler Unternehmen "vitesca" weist in einer ausführlichen Stellungnahme die Vorwürfe des "Teams Wallraff" zurück.

 Enthüllungs-Journalist Günter Wallraff.

Enthüllungs-Journalist Günter Wallraff.

Foto: Stefan Gregorowius / RTL

Eine Undercover-Reporterin hatte in einer am Montagabend (8. Juni 2015) auf RTL ausgestrahlten Sendung über erhebliche Missstände berichtet. "vitesca" beliefert als Großküche unter anderem Schulen.

"Mit Entsetzen und Betroffenheit müssen wir feststellen, dass hier ein Zerrbild gezeichnet wurde, das die Realität in weiten Teilen auf den Kopf stellt", so "vitesca". "Seit fast 50 Jahren widmen wir uns der Gemeinschaftsverpflegung. Wir waren und sind uns stets der hohen Verantwortung bewusst, die wir dabei tragen, insbesondere wenn es um Kinder geht. Auch wenn wir eine Großküche betreiben, ist es uns eine Herzensangelegenheit, tadelloses und gesundes Essen anzubieten. Nicht zuletzt, weil viele unserer Mitarbeiter selbst Familie und Kinder haben."

Weiter heißt es: "Unsere gesamten Lager- und Produktionsabläufe entsprechen den strengen Vorschriften, die heute für die Gemeinschaftsverpflegung gelten. An einigen Stellen gehen wir sogar darüber hinaus. Erst im Januar 2015 hat uns die zuständige Lebensmittelüberwachung nach einer unangemeldeten Kontrolle mit ,gut‘ bis ,sehr gut‘ beurteilt. Heute, am Morgen nach der Sendung, haben wir die Behörden erneut eingeladen, sich vor Ort selbst davon zu überzeugen, dass unsere Abläufe unmöglich zu Missständen führen können, wie sie das ,Team Wallraff‘ aufführt."

In der Stellungnahme geht "vitesca" ausführlich auf die konkreten Vorwürfe ein. Das "Team Wallraff" hatte unter anderem berichtet, die Undercover-Reporterin sei angewiesen worden, schimmelige Gurken zu verarbeiten. Mehrfach entdeckte sie Waren, die nach dem Cook- und Chill-Verfahren (erst kochen, dann innerhalb von 90 Minuten auf 3 Grad runterkühlen) nicht ordnungsgemäß gechillt wurden, um eine mögliche Keimbildung auszuschließen. Und sie fand diverse Fleischpackungen, deren gekennzeichnetes Verbrauchsdatum längst abgelaufen ist. Bei mehreren Kisten Bio-Hackfleich, einer leicht verderblichen Ware also, das zu ,Chili con carne‘ verarbeitet werden soll, war das Verbrauchsdatum laut Kennzeichnung sogar seit über neun Monaten abgelaufen."

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