Treffpunkt für Alleinerziehende auf dem Sedansberg Unverzichtbar — vor allem sonntags

Wuppertal · Er hat eine große Bedeutung — der Treffpunkt für Alleinerziehende an der Münzstraße 31 auf dem Barmer Sedansberg. Die dort tätige Christa Reindl: "Als niederschwelliger Ort ist unser Treffpunkt wichtig für alleinerziehende Eltern und ihre Kinder, die im privaten Umfeld wenig Möglichkeiten haben, sich mit Gleichgesinnten und Eltern in ähnlicher Lage auszutauschen."

Dabei ist der Treffpunkt, der vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der Diakonie getragen wird, auch ein Ort, wo gegenseitige Unterstützung, sowohl emotional, aber auch ganz praktisch für Umzugshilfe, Begleitung zu Behörden oder gegenseitige Betreuung der Kinder, zwischen den Eltern ermöglicht wird.

Hier lernen Eltern andere kennen und gewinnen so (wieder) einen Freundeskreis. Der Austausch und gemeinsame Freizeitgestaltung machen das Leben reicher und die Kinder profitieren von der Entspannung der Eltern und erhalten auch eigene Spielkameraden. Es gibt inzwischen auch eine WhatsApp-Gruppe von Eltern.

Das Haus mit Garten ist für alleinerziehende Eltern und deren Kinder, die meist in beengten Wohnungen leben, eine tolle Umgebung, wo sie vor allem im Sommer auch im Garten mit den verschiedenen Spielgeräten und im Sandkasten spielen können. Es wird gegrillt, Zeltübernachtungen und gemeinsame Lagerfeuer finden statt. Das ist für die Eltern und Kinder eine kurze Auszeit vom Alltag. Außerdem ist die Beratungsstelle für Fragen zu Trennung und Scheidung im Haus. Eltern können Informationen und Vermittlung zu anderen Beratungsangeboten erhalten.

Angebote des Treffpunkts für Alleinerziehende sind regelmäßig der Frühstückstreff donnerstags, das "Kids-frei" freitags und das Treffpunktcafé jeden Sonntagnachmittag, und Einzelveranstaltungen wie Kinderübernachtungen, Grillnachmittage oder Familienbildungswochenenden. Alle Angebote für Eltern sind mit Kinderbetreuung. Daneben gibt es auch eigenständige Kinderaktionen.

Die offenen Treffangebote werden unterschiedlich stark besucht, eine durchschnittliche Besucherzahl ist sonntags sechs Erwachsene und zehn Kinder. Da zunehmend auch Väter nach der Trennung die Betreuungs- und Erziehungsaufgabe übernehmen, achtet das Team darauf, Väter und Mütter im gleichen Maße anzusprechen. Die offenen Angebote sind kostenfrei. Für das Frühstück werden drei Euro pro Familie erhoben.

Der Treffpunkt für Alleinerziehende wird von Eltern aus dem gesamten Stadtgebiet besucht, da es das einzige Angebot für diese Gruppe sonntagnachmittags und mit Kinderbetreuung ist. Die mitgebrachten Kinder sind von einigen Monaten bis etwa 10 Jahre alt. Ältere Kinder gehen lieber in Einrichtungen mit anderen Gleichaltrigen. Das Treffpunkt-Team hat entschieden, dass gerade allein erziehende Eltern mit kleinen Kindern Unterstützung und andere Eltern zum Austausch benötigen.

Christa Reindl im Gespräch mit der Rundschau: "Alleinerziehende Eltern suchen für ihre Kinder Spielkameraden und eine Möglichkeit, sich mit anderen Eltern auf Augenhöhe zu Erziehungsfragen auszutauschen. Häufig entstehen Kontakte, die als Freizeitkontakte eigenständig weiter entwickelt werden. Eltern sind froh, dass sie andere Eltern und Kinder in gleicher familiären Lage treffen können, ohne nachfragen zu müssen." Nicht zu vergessen: Eltern sind auch froh, dass ihre Kinder andere Kinder treffen, die ganz selbstverständlich auch getrennt lebende Eltern haben.

Der Treffpunkt lebt von der Mitarbeit der Eltern. Christa Reindl: "Hilfe ist willkommen, zum Beispiel für unsere Holzwerkstatt ider bei der regelmäßigen Gartenpflege. Gerne kann eine Beschäftigung im Garten auch verbunden werden mit einem Kinderprojekt. Bisher wurde leider niemand dafür gefunden, und in der gegebenen Arbeitszeit ist es nicht leistbar."

Sehr froh jedenfalls ist der SkF, dass die Räume mit Unterstützung der Firma PPG renoviert wurden. Die Bodenbeläge wurden dabei mit Hilfe der Firma Vorwerk erneuert.

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