Ehrgeiziges Ziel „Smart City“: Wuppertal als Vorreiter der Digitalisierung

Wuppertal · Wuppertal ist Modellstadt für „Smart City“ und soll ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung werden, von dem andere Kommunen profitieren. Über den aktuellen Stand der Projekte hat sich die Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Anja Liebert (Grüne) bei Vertreterinnen und Vertretern der Stadt informiert.

 Im Austausch zu „Smart City“ (v.li.): Amtsleiter Daniel Heymann, Samir Bouaissa, Dezernentin Sandra Zeh, Jacqueline Stork und die Bundestagsabgeordnete Anja Liebert.

Im Austausch zu „Smart City“ (v.li.): Amtsleiter Daniel Heymann, Samir Bouaissa, Dezernentin Sandra Zeh, Jacqueline Stork und die Bundestagsabgeordnete Anja Liebert.

Foto: WKB Anja Liebert

Wuppertal wird dabei vom Bund gefördert. Für die Abgeordnete waren in der Diskussion deshalb auch die Erfahrungen vor Ort wichtig. „Es darf keine Modellkommunen-Inseln geben“, hob Liebert hervor. „Wir wollen die Übertragbarkeit auf andere Städte vorantreiben und einfach umsetzbar machen.“

Aktuell ist zum Beispiel „Smart Waste Tal“ angelaufen. Ziel dabei ist es, von der Wegwerfgesellschaft hin zur Abfallvermeidung zu kommen – zum Beispiel durch KI-unterstütztes Erkennen von recyclefähigen Materialien. Ein weiteres geplantes Projekt hat die Gesundheit der Wuppertalerinnen und Wuppertaler im Fokus: Ein digitaler Kiosk soll zukünftig passgenaue Präventionsangebote liefern.

Der der „Digitale Zwilling“ ist ein detailreiches, dreidimensionales und interaktives Modell der Stadt Wuppertal. Das Zusammenführen von Daten so Prognosen, zum Beispiel für die Klimaanpassung, die Mobilitätswende und die Stadtentwicklung, ermöglichen.

Im Gespräch machten Sandra Zeh (Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft), Amtsleiter Daniel Heymann, Samir Bouaissa (Leiter „Competence Center Smart City“ und „Smart City“-Expertin Jacqueline Stork jedoch auch auf Hürden aufmerksam. Die aktuelle Förderung laufe zum Beispiel noch bis 2026. „Wir suchen schon für Möglichkeiten danach“, so Bouaissa. Wichtig sei eine Verstetigung der Projekte. Die vorgegebenen Förderrichtlinien in die Praxis umzusetzen, sei zudem mitunter schwierig, erklärten Zeh und Heymann. Beim Mittelabruf liege Wuppertal aber bei 86 Prozent, was einen guten Wert im Vergleich zu anderen Kommunen darstelle.

Problematisch sei, dass Digitalisierung immer noch keine sogenannte Pflichtaufgabe der Kommunen, also Hilfe von Bund und Land notwendig sei. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor allem in einem Punkt: „Digitalisierung liefert einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger. Das müssen wir deutlich machen.“ Auch vom „gelebten Bürokratieabbau“ war die Rede. Ein Weg, den Wuppertal jetzt weitergehen will als Vorbild für andere.

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