Wuppertaler Projekt „vereinfachen“ Drei Stipendien für Ideen für das Gemeinwohl

Wuppertal · Das Wuppertaler Projekt „vereinfachen“ hat drei Gemeinwohl-Stipendien an Wuppertalerinnen und Wuppertaler mit Visionen vergeben.

Von li.: Nicole Bölt, Luisa Feldmann und Martin Wosnitza.

Von li.: Nicole Bölt, Luisa Feldmann und Martin Wosnitza.

Foto: Wirtschaftsförderung Wuppertal

Engagement hat in der Stadt Tradition: Wuppertalerinnen und Wuppertaler machen Baulücken zu Gemeinschaftsgärten, Kultur barrierearm zugänglich, treiben Kinder- und Jugendarbeit voran oder gründen Mehrgenerationen-Wohnprojekte. Für den Schritt von der ersten Idee zu Konzept und Umsetzung fehlt aber oft die Unterstützung. Solche Gemeinwohl- Projekte, die ganz am Anfang stehen, unterstützen die Wirtschaftsförderung, das W-tec, „wuppertalaktiv!“ und Knipex mit dem Projekt „vereinfachen“.

In diesem Rahmen werden zweimal im Jahr sechsmonatige Gemeinwohl-Stipendien vergeben, die Zeit und Raum für Experimente ermöglichen. Ziel ist es, Menschen mit Ideen in der Phase der Konzeptentwicklung zu unterstützen – eine Tätigkeit, die normalerweise nicht förderfähig ist. Nun wurden die ersten Projekte ausgewählt. Wegen der vielen guten Anträge wurden drei statt der geplanten zwei Stipendien vergeben.

Eins geht an Nicole Bölt, die in Ronsdorf ein Kulturzentrum schaffen möchte, in dem die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils mit verschiedenen Projekten zum Thema Nachhaltigkeit experimentieren können. Das Stipendium soll dabei helfen, die Idee in Ronsdorf zu sondieren und die Umsetzung vorzubereiten.

Das zweite Stipendium erhält Luisa Feldmann, die ein Portal entwickelt, über das sich Jugendliche mittels TikTok-Videos auf Ausbildungsplätze bewerben können. Das Medium soll dafür genutzt werden, vor allem die Jugendlichen abzuholen, die mit dem klassischen Bewerbungsweg nicht zurechtkommen. Gleichzeitig soll das Portal Firmen mit schwer zu vermittelnden Ausbildungsberufen ermöglichen, sich Jugendlichen vorzustellen.

Die dritte geförderte Idee kommt von Martin Wosnitza, dem Herausgeber der Uni-Zeitung „blickfeld“. Er will ein Konzept für einen Community-getragenen Lokaljournalismus entwickeln. Die Idee wurde auch deshalb ausgewählt, weil Journalismus bisher noch nicht als gemeinnützig anerkannt ist und deswegen durchs Raster bestehender Förderungen fällt.

Zusätzlich werden zwei Studentinnen der Bergischen Universität bei ihrem Projekt „queering the city“ finanziell unterstützt. Sie wollen über Workshops und Stadtrundgänge auf Beispiele heteronormativer und patriarchaler Stadtgestaltung in Wuppertal aufmerksam machen. Am 8. März, anlässlich des Weltfrauentags, laden die Studentinnen zu einer partizipativen Ausstellung auf dem Laurentiusplatz ein.

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