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Oldschool — mit voller Absicht

Oldschool — mit voller Absicht

Arne Ulbricht (42), Wuppertaler Lehrer und Autor, hat schon an acht Schulen unterrichtet — und schreibt darüber. Sein neues Buch fragt "Schule ohne Lehrer? Zurück in die Zukunft".

Schon mit seinem Erstling "Lehrer — Traumberuf oder Horrorjob?" und der viel beachteten Tatsache, dass der Französisch- und Geschichtslehrer sich bewusst vom Beamtenstatus verabschiedet hat, sorgte Ulbricht für Aufsehen und Diskussionsstoff. Jetzt geht es auf 172 Seiten um die Schule der Zukunft, die allerdings in weiten Teilen definitiv schon Gegenwart ist.

Arne Ulbricht präsentiert ein leidenschaftliches und sehr persönliches Plädoyer für die unverzichtbare Bedeutung des Lehrerberufes und der Lehrerpersönlichkeit. Angesichts immer stärker werdender Digitalisierungstendenzen innerhalb des Schulunterrichtes passt das Adjektiv "oldschool" sehr gut zu Ulbrichts Auffassungen — und zwar nicht im üblicherweise leicht abwertenden Sinn dieses Wortes. Sondern ganz, ganz im Gegenteil.

Kritisiert — und zwar vom Standpunkt des Praktikers aus — werden die Flut von Power-Point-Referaten, aus denen heutiger Schulunterricht besteht, die um sich greifende Ersetzung der alten Schultafel durch digitale Whiteboards sowie die Unfähigkeit von Schule(n) und/oder Politik, die Benutzung von Handys in Klassenräumen und auf Schulhöfen nicht entweder komplett zu verbieten oder wenigstens deutlich einzuschränken.

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Der Text beschreibt intensiv und detailreich die aktuelle Gegenwart und stellt sie zur Diskussion. Außerdem präsentiert Ulbricht streckenweise haarsträubende Zukunftsszenarien, die seiner Auffassung nach unausweichlich sind, wenn der schon fahrende Komplett-Digitalisierungszug nicht aufgehalten oder umgelenkt wird.

"Schule ohne Lehrer?" bietet für Lehrer, Eltern und Schüler auf jeder Seite breit gefächerten und hochbrisanten Diskussionsstoff. Doch auch für Menschen ohne Kinder ist das Buch eine spannende Lektüre angesichts der Frage, wohin die (bildungspolitische) Reise mit dem deutschen Nachwuchs geht.
Im Zentrum stehen dabei (Mit-)Menschlichkeit, Sozial-, Schreib- und Lesekompetenz sowie die Bedeutung der Menschen, die all das — und eben nicht nur irgendwelchen "Stoff"— vermitteln.