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Ohne geht's nicht: Berufsperspektive Lagerlogistik

Ohne geht's nicht: Berufsperspektive Lagerlogistik

Die Lagerlogistik ist ein Schlüsselbereich in der Geschäftsaktivität jeder Firma. Deshalb sind die Karriereperspektiven in Wuppertal, dem Ruhrgebiet und Deutschland so aussichtsreich wie nie zuvor.

Eine kleine Denkaufgabe: Sie haben ein Unternehmen aufgebaut, mit allem, was dazugehört. Sie haben ein hochwertiges und praktisches Produkt, die Vertriebswege sind aufgebaut, das Marketing erreicht die Zielgruppe und der Kundendienst ist perfekt. Aber als es endlich zum Verkaufsabschluss kommt, ist der Kunde dennoch unzufrieden. Der Grund: Die Lieferung ließ ewig auf sich warten oder das Produkt kam in einem schlechten Zustand an. Wo liegt der Fehler? Die Antwort: In der Lagerlogistik. Heutzutage kann nahezu jede Ware und jede Dienstleistung im Internet erworben werden, viele Dinge (zum Beispiel Kleidung oder Unterhaltungsmedien) werden inzwischen vorrangig online gekauft, dazu noch in winzigen Mengen, die am besten noch gestern geliefert werden sollten. Das bedeutet einen erheblichen Druck für Unternehmen. Viele bemerken die Fehleranfälligkeit oder Unzulänglichkeit ihrer Intralogistik erst, wenn es zu spät ist, etwa in Zeiten großer Leistungsspitzen, wenn sich Bestellungen ansammeln und Aufträge stauen. Dann werden verspätete Modernisierungen der Technik, Logistikstrategie und Lagerräume im laufenden Betrieb vorgenommen, was extreme finanzielle Einbußen bedeuten kann. Das Fazit dieser Überlegungen: Mit einer guten Lagerlogistik steht und fällt die gesamte wirtschaftliche Operation. An dieser Stelle kommt die Fachkraft ins Spiel.

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Diese muss ein gewisses Set an Fähigkeiten mitbringen, um dem sensiblen Bereich der firmeninternen Logistik gerecht zu werden. Zu diesen sogenannten "Hard Skills" zählen nebst einem mittleren Schulabschluss auch Mathematik-Verständnis, Englisch-Grundkenntnisse sowie Technik- und Computeraffinität. In puncto "Soft Skills" (also persönliche Eigenschaften) sollte man Sorgfalt, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Organisationsfähigkeit und natürlich Teamfähigkeit mitbringen. Die duale Ausbildung im Betrieb dauert drei Jahre und vermittelt branchentypische Inhalte wie die effiziente Lagerung und Kommissionierung von Waren, den Umgang mit gängiger Lagertechnik wie Elektrostaplern von Großherstellern wie Jungheinrich sowie die Handhabung potenziell gefährlicher Güter und die Bedienung von digitalen Lagerverwaltungssystemen. In Wuppertal allein sind momentan laut der Agentur für Arbeit 10 Ausbildungsstellen mit Beginn bis zum 30. September frei. Landesweit gibt es laut ausbildung.de sogar 912 aktuelle Angebote bei Produktionsstätten mit Vertriebsstelle und Versandhäusern aller Art.

Aktuell arbeiten laut dem Statistischen Bundesamt etwa 122.000 Menschen in der deutschen Fördertechnik- und Intralogistikbranche, 2015 begannen 10.356 Berufseinsteiger eine Ausbildung. Dadurch belegt die Lagerlogistik Platz 15 unter den beliebtesten Ausbildungsberufen in Deutschland. Nach Abschluss der Ausbildung kann man mit einem tariflichen Einstiegsgehalt von 1.800 bis 2.300 Euro rechnen. Dazu winken Aufstiegschancen zum Lagergesamtverwalter oder gar Logistikmeister, der die Abläufe eines Betriebs im Großen und Ganzen überwachen und managen muss. Da sich intralogistische Vorgänge in vielen Unternehmen ähneln, kann man als Fachkraft quasi in jeder Branche unterkommen, von Lebensmitteln über Maschinenteilen bis hin zu Elektronik und Konsumgütern. Wie am Anfang dieses Artikels klargeworden ist, ist die Lagerlogistik wegen ihrer Schlüsselrolle auch aus der zukünftigen Wirtschaft nicht wegzudenken. Daran können auch fantastische Innovationen wie vollautomatisierte Roboter nichts ändern. Das liegt daran, dass zahlreiche Denkaufgaben und Handgriffe der Kommissionierung laut einstimmiger Meinung der Innovatoren und Branchenvertreter unmöglich von Maschinen übernommen werden können. Somit werden sie eher zu Assistenten der menschlichen Arbeiter, die dank ihnen effizienter und sicherer arbeiten können und dabei gleichzeitig ihre Gesundheit schonen. Somit wird die Logistik um interessante Berufsbilder wie IT und Software-Entwicklung erweitert, was die Branche noch spannender und aussichtsreicher macht. Bildrechte: Flickr LEGO Fork Lift 425 (1976) Rob Young CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten