Zweite Bergische Flüchtlings- und Integrationskonferenz der IHK "Notwendige, große Chance"

Wuppertal · "Die Flüchtlinge sind nicht die Fachkräfte von morgen, aber von übermorgen! Ihre Integration ist deshalb nicht nur gesellschaftlich notwendig, sondern auch eine große Chance für die Wirtschaft." Das betonte Thomas Meyer, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), jetzt bei der zweiten "Bergischen Flüchtlings- und Integrationskonferenz".

 IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge (3.v.r.) moderierte eine Gesprächsrunde mit Stefan Riedl, Hubertus von Zitzewitz (Carl Walter Schraubwerkzeuge) und Thorsten Herkert (Knipex) zum Thema Beschäftigung von Flüchtlingen. Mit dabei auch Amad Hosseini (ganz rechts) und Precious Onaifo, die bei den Unternehmen eine Ausbildung oder ein Praktikum absolvieren.

IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge (3.v.r.) moderierte eine Gesprächsrunde mit Stefan Riedl, Hubertus von Zitzewitz (Carl Walter Schraubwerkzeuge) und Thorsten Herkert (Knipex) zum Thema Beschäftigung von Flüchtlingen. Mit dabei auch Amad Hosseini (ganz rechts) und Precious Onaifo, die bei den Unternehmen eine Ausbildung oder ein Praktikum absolvieren.

Foto: Kristina Malis

Etwa 80 Teilnehmer, darunter viele Unternehmer, waren gekommen, um sich über die Voraussetzungen für die Beschäftigung von Flüchtlingen zu informieren.

Carmen Bartl-Zorn, Leiterin des IHK-Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung, berichtete über die jüngsten Aktivitäten der Kammer, die unter dem Motto "Ankommen in Deutschland — Gemeinsam unterstützen wir Integration" stehen. Arbeitsagentur-Leiterin Dr. Bettina Wolf und die Chefs der lokalen Jobcenter stellten drei neu geschaffene zentralen Anlaufstellen in den bergischen Großstädten vor: Diese "Integration Points" sollen dafür sorgen, den Behörden-Dschungel für Flüchtlinge — aber auch für Helfer und Unternehmer, die Flüchtlinge beschäftigen wollen — durchschaubarer zu machen.

Deutlich wurde bei allen Vorträgen, dass eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit nur durch den Dreiklang von beruflicher Praxis, Qualifizierung und Sprache gelingen kann. Hier setzt auch die IHK an: Ein neuer Mitarbeiter beschäftigt sich seit kurzem mit der Kompetenzfeststellung und Qualifizierung von Flüchtlingen — und ab Mai soll voraussichtlich noch ein "Willkommenslotse" eingestellt werden.

Wie sich Unternehmer konkret für Flüchtlinge einsetzen können, zeigte das Beispiel der Solinger Zwilling J. A. Henckels AG: Deren Vorstandssprecher Dr. Erich Schiffers stellte die "Lotsen-Initiative" vor. Das Konzept, jungen Flüchtlingen zwischen 15 und 25 Jahren durch Integration in die Alltags- und Erwerbswelt den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, fand große Zustimmung. Schiffers appellierte an alle Anwesenden, sich an der Initiative zu beteiligen.

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