Nahe an der Massenprügelei

Der Mitarbeiter eines Nordstadt-Imbisses beschimpfte die Tochter von Nachbarn als "Schlampe": Sie hatte ihm gesagt, wie er parken solle. Ein Auftritt ihres Vaters zwei Tage später in dem Lokal ließ die Situation eskalieren.

Derbe Schimpfwörter im Streit um einen Parkplatz in der Nordstadt kosten einen 40-jährigen Imbiss-Mitarbeiter 600 Euro Geldstrafe. Das Amtsgericht Wuppertal verurteilte den Mann wegen Beleidigung, weil er die Tochter (24) von Nachbarn "Schlampe" und "Blöde Kuh" genannt hatte. Laut Zeugen hatte die Frau den Angeklagten Mitte November nahe der Friedrichschulstraße darauf angesprochen, dass er vor dem Notausgang eines anderen Lokals stand. Er sagte: "Ich parke immer da. Eigentlich geht es darum, dass sie nicht absolut bequem ausparken kann, wenn ich da stehe."

Zwei Tage danach kreuzte der Vater (55) der Frau im Imbiss auf und wünschte denjenigen zu sprechen, der seine Tochter beleidigt hatte. Der 55-Jährige kassierte dafür eine Ohrfeige und weitere Beschimpfungen — von wem auch immer. Den Angeklagten hielt schließlich ein Kollege zurück: Er renkte ihm dabei eine Schulter aus, verhinderte so aber wohl letztlich eine Lokal-Schlägerei.

Mit seiner Entscheidung folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die mutmaßliche Ohrfeige für den Vater bleibt außen vor, weil sie dem Angeklagten nicht sicher nachgewiesen wurde. Der zeigte sich unzufrieden mit dem Urteil: "Ich gehe in Berufung. Und dafür nehme ich mir einen Anwalt."

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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