Donnerstag und Freitag Nächste Woche: Erneut Streik im Wuppertaler ÖPNV

Wuppertal · In der nächsten Woche kommt es in Wuppertal erneut zu einem Warnstreik im kommunalen Nahverkehr. Er beginnt nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Donnerstag (29. Februar 2024) und dauert bis einschließlich Freitag (1. März). Betroffen sind Busse, Schwebebahnen und weitere Angebote der Wuppertaler Stadtwerke (WSW).

Das ver.di-Logo.

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Foto: Christoph Petersen

ver.di will nach eigenen Angaben im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen den Druck erhöhen. Ziel sei „eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Entlastung der Beschäftigten“. In Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 30.000 Beschäftigte im ÖPNV der Kommunen und Gemeinden.

Die Gewerkschaft fordert „Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV“, einen identischen Ort für Arbeitsbeginn und -ende, eine „Zulage ab dem ersten Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten“ sowie eine „Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst“. Hinzukommen sollen „100 Prozent Jahressonderzahlung“, „Überstunden ab der ersten Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug“ sowie eine „Zulage für Vorhandwerker / Gruppenführer / Teamleiter nach individueller Stufe“

Die Verhandlungen in NRW waren am 16. Februar nach der zweitern Runde ergebnislos vertagt worden. „Die Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Statt für attraktive Arbeitsbedingungen im ÖPNV zu sorgen, um auch zukünftig ausreichend Personal zu finden, sollen die Arbeitsbedingungen – unter anderem durch Arbeitszeitverlängerungen – noch verschlechtert werden“, kritisiert Andrea Becker (ver.di-Fachbereichsleiterin in NRW. „Das ist verantwortungslos und ein Schlag ins Gesicht all unserer Kolleginnen und Kollegen, die durch die Schichtarbeit und die hohe Anzahl von Überstunden ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Aktuell liegen unsere Positionen daher noch sehr weit auseinander, die Arbeitgeber haben bisher nicht einmal ein Angebot vorgelegt.“

Becker weist darauf hin, dass im ÖPNV „ein dramatischer Arbeitskräftemangel“ herrsche und „ein starker Druck auf die Beschäftigten“ bestehe. Täglich würden in allen Tarifbereichen Busse und Bahnen ausfallen, weil es nicht genug Personal gebe: „Wir bedauern, dass mit den Streikmaßnahmen auch die Fahrgäste getroffen werden. Durch die frühe Ankündigung versuchen wir für Planbarkeit zu sorgen, damit sich die Menschen auf die Ausfälle einstellen könnten.“

ver.di kooperiert am 1. März mit Friday for Future, das einen Klimastreiktag ausgerufen hat. „Eine klimafreundliche Verkehrswende ist nur mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und mehr Personal umsetzbar. Deshalb werden wir am 1. März gemeinsam ein Zeichen setzen. Hier muss mehr Druck auf den Kessel und mehr Geld ins System“, so Becker.

(red/jak)
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