Ehemaliger "Biggest Loser"-Kandidat aus Wuppertal Mark läuft für die Liebe bis nach Bayern

Wuppertal · Mark Mitterbacher aus Sonnborn nahm 2015 als Kandidat der Sat.1-Show "The Biggest Loser" 50 Kilo ab. Ein Jahr später hat er das neue Gewicht gehalten und schmiedet jetzt extreme Pläne: Anfang März startet er zu einem "Lauf für die Liebe" über mehr als 500 Kilometer von Wuppertal nach Schongau.

 Mark Mitterbacher wog 170 Kilo — jetzt startet er mit 50 Kilo weniger seinen „Lauf für die Liebe“.

Mark Mitterbacher wog 170 Kilo — jetzt startet er mit 50 Kilo weniger seinen „Lauf für die Liebe“.

Foto: Bettina Osswald

"Ich wollte damals unbedingt was an meinem Leben ändern", erinnert sich der 31-Jährige an seinen mutigen Entschluss, vor laufenden TV-Kameras gegen die Pfunde zu kämpfen. 169,7 Kilogramm brachte er vor dem Show-Start auf die Waage — bei 1,65 Metern Körpergröße — Übergewicht war da eigentlich nicht mehr das Wort der Wahl. Nach harten Wochen im Biggest-Loser-Camp ("Da gab es kein Handy und kein Radio, es drehte sich alles um Sport") blieben von den fast 170 Kilo weniger als 120.

Mit der schwindenden Masse wuchs das Selbstvertrauen und die Chance auf ein Leben, das nicht vom eigen Körper erdrückt wird: Heute hat Mitterbacher mit einem Teilzeitjob im Einzelhandel beruflich Fuß gefasst und auch das geschafft, was früher undenkbar schien: Über seine Fanpage auf Facebook fand der Dauer-Single die Frau fürs Leben. "Eigentlich habe ich da fast nie auf die vielen Anfragen geantwortet, aber bei ihr war das zufällig anders", erzählt er mit leuchtenden Augen vom ersten Kontakt und dann viele weiteren Whatsapps mit seiner Verlobten, die im oberbayrischen Schongau lebt.

Als besonderen Liebesbeweis im Rahmen der nicht einfachen Fernbeziehung hat er sich jetzt ein neues Projekt auf die Fahne geschrieben: Zu Fuß will Mitterbacher die 546 Kilometer von Wuppertal ins Allgäu laufen und damit nicht nur ein Beziehungs-Ausrufezeichen setzen. Sein "Lauf der Liebe" soll auch ein Zeichen für den Zusammenhalt der Gesellschaft sein, den er durch die vielen kontroversen Diskussionen derzeit bedroht sieht.

 Mark Mitterbacher beim Start der Sendung.

Mark Mitterbacher beim Start der Sendung.

Foto: SAT.1/Martin Rottenkolber

Deshalb ist die extreme Walking-Tour zugleich eine Art Experiment: Mitterbacher startet seinen Marsch ohne Proviant und vorher organisierte Übernachtungsmöglichkeiten. Beides muss er sich unterwegs beschaffen und ist dabei auf wohlmeinende Mitbürger angewiesen, die er spontan für seinen Trip begeistern kann.

Dabei ist die körperliche Herausforderung alleine schon groß genug: Rund zwei Wochen mit mindestens 35 Walking-Kilometern täglich hat Mitterbacher veranschlagt und sich bei der Vorbereitung kompetente Unterstützung geholt. Johannes Raphael Kusch, der 2011 selbst 1.150 Kilometer zu Fuß durch Deutschland gelaufen ist, kümmert sich um den Wuppertaler. "Blasen gibt das so oder so, da werden wahrscheinlich die Strümpfe auch mal rot sein", macht sich Mitterbacher keine Illusionen über den Trip. "Aber dann gilt das, was ich bei Biggest Loser gelernt habe: "Zähne zusammenbeißen und weitermachen."

Den sportlichen Durchhaltewillen hat er schließlich auch nach der Show schon bewiesen und das Radfahren für sich entdeckt. "Zuletzt bin ich 71 Kilometer auf der Trasse gefahren, immer hin und her. Und nächstes Jahr will ich mit Rad auf Europa-Tour gehen." Mit Badminton steht noch ein Power-Sport regelmäßig auf dem Programm. "Das habe ich früher schon gerne gespielt, da ging das aber nur aus dem Stand", schmunzelt Mitterbacher.

Von Stehen bleiben kann bei ihm schon lange keine Rede mehr sein. Ausbremsen könnte ihn jetzt höchstens noch das fehlende Equipment für den langen Marsch. Mitterbacher sucht noch Sponsoren, die sich an den Kosten für die Ausrüstung beteiligen oder Wanderschuhe, wetterfeste Hosen, Trekkingjacke, Schlafsack oder Nordic-Walking Stöcke stellen können (Kontakt über redaktion@wuppertaler-rundschau.de)

Weitere zwölf Kilo, so die Schätzung von Coach Kusch, könnte Mitterbacher dann beim "Lauf für die Liebe" verlieren. Und damit noch einmal beweisen, dass mit der richtigen Mischung aus Motivation und Durchhaltevermögen fast alles machbar ist.

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