„Götterdämmerung“ und „Scherbenhaufen“

Die Parteien Grüne und Linke äußern sich zu den Spekulationen um einen möglichen Weggang von Opernintendant und GMD Toshiyuki Kamioka.

Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender der Grünen-Ratsfraktion, spricht von einem "Hickhack um die Wuppertaler Oper" und einem "Dementi, das keines ist": "Zwar zeigt sich Herr Kamioka sehr betroffen über die angeblichen Gerüchte, erklärt aber darüber hinaus, er sähe es als sein Recht an, aufgrund seiner vielen Nebentätigkeiten seine 'Verpflichtung‘ in Wuppertal, die er erst vor kurzem eingegangen ist, zu hinterfragen. Er wolle aber mindestens noch die nächsten zwei Spielzeiten erfüllen. Dies ist angesichts seines bis 2021 laufenden Vertrages nichts anderes als die verklausulierte Ankündigung seines Weggangs. Für den OB Jung zeichnet sich hier die nächste große Klatsche ab. Sein Wunschintendant offenbart nun, dass das vom Oberbürgermeister durchgesetzte langfristige Projekt Kamioka von diesem offenbar nicht so ernst genommen wird, wie gedacht."

Peter Vorsteher, kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion: "Wir können uns keine Ungewissheit bei der zukünftigen Ausrichtung unserer Oper erlauben. Wir brauchen jetzt schnellstmögliche Klarheit darüber, ob Herr Kamioka seinen bis 2021 abgeschlossenen Vertrag erfüllen möchte oder nicht, damit endlich wieder Ruhe einkehren kann."

Die Linke wähnt Oberbürgermeister Peter Jung mit dem Abgang von Toshiyuki Kamioka vor einem "kulturpolitischen Scherbenhaufen": "Die wesentlich von Peter Jung durchgesetzte Konzeption, den gesamten Kulturbetrieb in den städtischen Häusern auf eine Person zuzuschneiden, ist gescheitert."

Bernhard Sander von der Rats-Fraktion der Linken erinnert an den parteiübergreifenden Beschluss des Kulturausschusses, der es für wünschenswert hält, wieder ein eigenes Ensemble zu haben und auch unter veränderten finanzwirtschaftlichen Bedingungen zu einem in Qualität und Ausstattung den Ansprüchen eines Großstadtpublikums entsprechenden Theater zurückzukehren.

Für kommenden Mittwoch (19. November 2014) wurde bereits eine Sondersitzung des Kulturausschusses und des Aufsichtsrats der Bühnen einberufen.

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